Dent@Prevent – Implementierung von Routinedaten & PROMS in die evidenz-informierte intersektorale (zahn-)medizinische Versorgung
Projektbeschreibung
Studien weisen darauf hin, dass es gemeinsame Risikofaktoren für chronische Zahnerkrankungen und andere chronische Erkrankungen gibt. Besonders auffällig ist dieser Zusammenhang bei Zahnfleischentzündung (Parodontitis), der Zuckerkrankheit (Diabetes) und Herzerkrankungen (koronare Herzerkrankungen).
Dent@Prevent will die Zusammenarbeit zwischen dem ärztlichen Personal inner- und außerhalb der Zahnmedizin verbessern. Ziel ist es, dass Ärzte und Patienten gleichermaßen informiert sind und so gemeinsam entscheiden können, wie weiter behandelt wird. Zunächst soll untersucht werden, wie und warum zahnmedizinische und chronisch-systemische Erkrankungen zusammenhängen. Dafür werden wissenschaftliche Artikel systematisch ausgewertet und anonymisierte Daten von gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) analysiert. Gleichzeitig wird eine Smartphone-App entwickelt, mit deren Hilfe die Behandlungsentscheidung stärker auf den einzelnen Patienten ausgerichtet werden kann: mit der App können Patienten beispielsweise individuell Auskunft zu ihrem Befinden hinsichtlich ihrer Mundgesundheit und zu ihrem allgemeinen Gesundheitszustand geben. Diese Selbstauskünfte fließen gemeinsam mit den Ergebnissen der Literaturrecherche und der Analyse der Krankenkassendaten in die Entwicklung eines digitalen Tools zur Entscheidungsunterstützung ein. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 850.000 Euro gefördert.
Die im Vorhaben gewonnenen Erkenntnisse zum Zusammenhang von Zahn- und systemischen Erkrankungen können in die Aus-, Fort- und Weiterbildung von (Zahn-)Ärzten einfließen. Im Erfolgsfall können die entwickelte App und das digitale Tool auch in anderen Versorgungsbereichen zur Entscheidungsunterstützung eingesetzt werden.
Konsortialpartner
Universität Köln, Universitätsklinikum Heidelberg, SpektrumK GmbH, HRI ‐Health Risk Institute GmbH, Universitätsklinikum Köln, Radboud Universitair Medisch Centrum, Nijmegen, Niederlande
Themenfeld: Einsatz und Verknüpfung von Routinedaten zur Verbesserung der Versorgung
Sitz des Antragstellers: Baden-Württemberg
Status: beendet
Weiterführende Informationen
Kontakt
Prof. Dr. Dr. Stefan Listl
Universitätsklinikum Heidelberg
Poliklinik für Zahnerhaltungskunde, Sektion Translationale Gesundheitsökonomie
Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg
0049 6221 5635646
stefan.listl@med.uni-heidelberg.de