Der nahtlose Patient – Von der präoperativen Vorbereitung zur postoperativen Rehabilitation

Projektbeschreibung

In Europa und Deutschland stellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache dar. Trotz aller Fortschritte in der Behandlung und bei den operativen Methoden in der Herzchirurgie sind sowohl die Zahl der Erkrankten als auch die Sterblichkeitsrate weiterhin hoch. Bei 20 Prozent der Patientinnen und Patienten treten nach einem herzchirurgischen Eingriff Komplikationen auf; etwa 5,5 Prozent aller Betroffenen versterben an ihrer Erkrankung.

Zu einer ganzheitlichen Betreuung und Versorgung dieser Patientengruppe gehört eine optimale Vorbereitung auf die Operation sowie eine bestmögliche post-stationäre Betreuung. Diese umfasst in der Regel eine Anschlussbehandlung in einer Rehabilitationseinrichtung bzw. immer häufiger eine ambulante Rehabilitationsmaßnahme. Entscheidend für den Erfolg eines herzchirurgischen Eingriffs ist aber auch die mentale und physische Vorbereitung der Patientinnen und Patienten. Dabei erfolgt die Kommunikation der im Mittelpunkt stehenden chirurgischen Zentren mit den Betroffenen häufig über die verschiedenen Ärztinnen und Ärzte, die diese betreuen, also über Haus- und Facharztpraxen sowie zuweisende Kliniken.

Wie sich diese Betreuung verbessern lässt, untersuchen die Projektbeteiligten in einer prospektiven randomisierten Studie mit ca. 300 Patientinnen und Patienten, die vor einer Herzklappenoperation bzw. einer koronaren Bypassoperation stehen. Diese Patienten werden in drei Gruppen aufgeteilt, in denen entweder eine Standard-Therapie und Aufklärung erfolgt, eine intensivierte Aufklärung über klassische Kommunikationswege bzw. eine zusätzliche Aufklärung über neue Medien wie etwa Smartphone-Apps. Anschließend wird die nach der jeweiligen Therapie erreichte Lebensqualität über eine Befragung der Betroffenen ermittelt. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 470.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall zeigt das Projekt Wege auf, wie sich die Vorbereitung auf eine herzchirurgische Operation sowie die Nachsorge verbessern lassen und kann so dazu beitragen, die Sterblichkeitsrate bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.

Themenfeld: Sektorenübergreifende und ambulante PROMs/PREMs

Status: laufend

Kontakt

PD Dr. Bastian Schmack
Medizinische Hochschule Hannover
Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
+49 511 532 3453
Schmack.Bastian@mh.hannover.de