Dia-Psy – S3-Leitlinie Diabetes und Psyche

Projektbeschreibung

Diabetes mellitus ist eine Volkskrankheit. In Deutschland sind derzeit rund 11 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Menschen mit Diabetes stellen eine Hochrisikogruppe für mit dem diabetesassoziierten Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Störungen an Nieren, Augen und Nerven sowie dem diabetischen Fußsyndrom dar. Mehr als 30 Prozent der Menschen mit Diabetes leiden an ausgeprägten diabetesbedingten Belastungen bzw. einer psychischen Störung. Damit verbunden sind erhebliche Einschränkungen der Lebensqualität, die Entwicklung diabetesassoziierter Folgeerkrankungen und ein erhöhtes Mortalitätsrisiko. Diese Patientinnen und Patienten sind häufig in ihrer spezifischen Problematik unter- oder fehlversorgt. Daher ist es notwendig, die Diagnostik und Therapie auf diese Gruppe mit Hilfe einer qualitativ hochwertigen Leitlinie anzupassen.

Die Forschenden im Projekt Dia-Psy wollen daher die bestehende S2k-Leitlinie zu einer S3-Leitlinie „Diabetes und Psyche“, unter Berücksichtigung aller an der Versorgung Beteiligen, weiterentwickeln. Die Leitlinienentwicklung erfolgt gemäß dem Regelwerk der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Eine Leitliniengruppe definiert konkrete Fragestellungen und führt eine systematische Recherche und Bewertung der wissenschaftlichen Literatur durch. In einem strukturierten Verfahren werden dann entsprechende Empfehlungen formuliert. Diese Empfehlungen werden unter Beteiligung von Expertinnen und Experten der verschiedenen Fachdisziplinen sowie einer Patientenvertretung bewertet. Die Ergebnisse fließen in die endgültige Leitlinie sowie Handlungsempfehlungen ein. Zusätzlich wird eine laienverständliche Version der Leitlinie (Patientenleitlinie) erstellt und veröffentlicht.

Das Projekt wird für zweieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 470.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall trägt die Leitlinie dazu bei, sowohl die behandelnden Berufsgruppen als auch die Patientinnen und Patienten zu sensibilisieren und die Versorgungsqualität und -abläufe zu verbessern.

Konsortialpartner

Forschungsinstitut Diabetes-Akademie Bad Mergentheim

Themenfelder: Versorgungsforschung zu Leitlinien, Entwicklung und Weiterentwicklung von Leitlinien für die Versorgung bei häufigeren Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung bereits geförderter Innovationsfondsprojekte

Sitz des Antragstellers: Hessen

Laufzeit: 01/2026 – 06/2028

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01VSF25010

Kontakt

Prof. Dr. Johannes Kruse
Justus-Liebig-Universität Gießen
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH 
Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie
Ludwigstraße 76
35390 Gießen
+49 641 985-45601
johannes.kruse@psycho.med.uni-giessen.de