DIGAPsy – Die Umsetzung von Potenzialen Digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA) in der ambulanten Versorgung psychischer Erkrankungen
Projektbeschreibung
Psychische Störungen sind komplexe Erkrankungen. Sie zählen inzwischen zu den Volkskrankheiten, denn es sind knapp 30 Prozent der Erwachsenen und rund 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland davon betroffen. Sie selbst und ihre Angehörigen sind dadurch enorm belastet. Zwar existiert ein vielfältiges Hilfe- und Gesundheitsversorgungssystem für Menschen mit psychischen Erkrankungen, in der Praxis ist es aber häufig schwierig, professionelle Unterstützung zu erhalten. Darüber hinaus bestehen Probleme an den Schnittstellen zwischen den beteiligten Versorgungseinrichtungen. Eine Möglichkeit die Situation zu verbessern, sind Gesundheits-Apps. Sie stellen ein leicht handhabbares Angebot für Betroffene dar. Die bisher eher zurückhaltende Verordnung solcher digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) lässt allerdings auf Hemmnisse und Hürden schließen.
Im Projekt wird daher untersucht, wie digitale Angebote in die ambulante Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen eingebunden werden können, um gesundheitspolitische Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Dabei werden Konzepte der Integration von Gesundheits-Apps in den Versorgungsprozess (Best-Practice-Beispiele) geprüft und der aktuelle Stand in der Praxis erhoben. Darüber hinaus werden sowohl die Leistungserbringer als auch die Betroffenen zu bestehenden Hemmnissen und Hürden und ihren Erwartungen befragt.
Um all diese Informationen zu erheben, tragen die Forschenden vorhandenes Wissen zusammen, analysieren Routinedaten gesetzlicher Krankenkassen, führen leitfadengestützte Interviews mit Stakeholdern (u. a. psychotherapeutische und hausärztliche Leistungserbringende sowie Krankenkassen) und schriftliche Befragungen durch. Ihre Handlungsempfehlungen werden ermöglichen, die Schnittstellen zwischen den Versorgungseinrichtungen zu verbessern und die Einbindung von DiGA in die medizinische Versorgung von psychisch Kranken zu optimieren.
Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,4 Millionen Euro gefördert. Im Erfolgsfall verbessern die Handlungsempfehlungen die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Zudem können sie als Blueprint für den Einsatz von weiteren digitalen Angeboten in der Versorgung genutzt werden.
Konsortialpartner
Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung e. V., Techniker Krankenkasse, Universität Duisburg-Essen
Themenfeld: Evaluation digitaler Gesundheitsversorgung
Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen
Status: laufend
Kontakt
Anna Bußmann
Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement (EsFoMed) GmbH
Bredeneyer Straße 2b
45133 Essen
+49 201 4517285
Anna.bussmann@esfomed.de