DIPS – Cluster randomisierte Interventionsstudie zur Reduktion von Infektionen bei Dialysepatienten in der ambulanten Versorgung im Stepped-Wedge-Design Dialyse-assoziierte-Infektionsprävention und Surveillance

Projektbeschreibung

In Deutschland sind derzeit etwa 80.000 Menschen wegen einer verminderten Nierenleistung dialysepflichtig. Diese Patientinnen und Patienten haben ein erhöhtes Infektionsrisiko. Ein Grund für das erhöhte Infektionsrisiko ist der großvolumige Gefäßzugang im Arm (Shunt), der für die Blutreinigung (Dialyse) notwendig ist, aber auch eine Eintrittspforte für krankheitsrelevante Erreger darstellt. Jeder sechste Todesfall bei Dialysepatientinnen und -patienten ist durch solch eine dialyse-assoziierte Infektion verursacht und stellt nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache dar.

Das Projekt DIPS hat zum Ziel, die Infektionen bei Dialysepatientinnen und -patienten zu senken. Dieses Ziel soll durch mehrere Maßnahmen erreicht werden. Es werden Empfehlungen für infektionsrelevante Handlungen im Rahmen der Dialyse etabliert und Schulungsmaßnahmen zur optimalen Umsetzung der Händedesinfektion beim Dialysepersonal durchgeführt. Zusätzlich wird den Dialysepatientinnen und -patienten Informationsmaterial an die Hand gegeben, um deren Wissen zu Dialyseverfahren und möglichen Infektionsursachen zu verbessern. Im Studienverlauf wird die Umsetzung der Händedesinfektion gemessen und den Dialysezentren zurückgespiegelt. Zudem wird ein System (sog. Surveillance) zur Erfassung der Dialyse-assoziierten Infektionen aufgebaut. Am Ende der Studie soll evaluiert werden, inwieweit die Dialyse-assoziierten Infektionen durch die beschriebenen Maßnahmen zurückgegangen sind. Das Projekt soll an insgesamt 60 ambulanten Dialysezentren in zehn Bundesländern durchgeführt werden. Damit die Ergebnisse belastbar sind, werden die teilnehmenden Dialysezenten zufallsbedingt den Interventionsgruppen zugeteilt, in denen die Maßnahmen umgesetzt werden. Die Ergebnisse werden mit einer Kontrollphase verglichen, in der wie gehabt behandelt wurde. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 950 000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall des Projektes können Dialyse-assoziierte Infektionen in der ambulanten Dialyse gesenkt und die Patientensicherheit durch eine langfristig angewandte Hygiene verbessert werden.

Konsortialpartner

PVH-Patienten-Heimversorgung, Techniker Krankenkasse

Themenfeld: Verbesserung der Patientensicherheit

Sitz des Antragstellers: Berlin

Status: Abschlussbericht wird erstellt

Kontakt

Prof. Dr. Christine Geffers
Institut für Hygiene und Umweltmedizin
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Hindenburgdamm 27
12203 Berlin
+49 30 450577612
christine.geffers@charite.de