EDCP-BRCA – Evaluation eines Decision Coaching Programms zur Entscheidungsunterstützung im Rahmen der Prävention bei BRCA1/2-Mutationsträgerinnen
Projektbeschreibung
In Deutschland erkranken jährlich rund 70.000 Frauen an Brustkrebs sowie knapp 7.800 Frauen an Eierstockkrebs. Bei ca. 30 Prozent der Patientinnen liegt eine familiäre Häufung für Brust- und Eierstockkrebs vor. Rund 25 Prozent dieser Frauen tragen eine pathogene BRCA1- oder BRCA2-Mutation. Frauen mit dieser Mutation haben ein deutlich erhöhtes kumulatives Risiko, an Brustkrebs und/oder Eierstockkrebs zu erkranken. Die betroffenen Frauen haben verschiedene präventive Handlungsoptionen. Sie können beispielsweise das gesunde Brustdrüsengewebe sowie beide Eierstöcke/Eileiter prophylaktisch entfernen lassen oder an dem intensivierten Früherkennungsprogramm für die Brust teilnehmen. Für diesen Entscheidungsprozess ist es enorm wichtig, dass die Betroffenen gut beraten werden.
Das Projekt zielt darauf ab, die Entscheidungsfindung der Frauen durch ein strukturiertes, modulares und bedarfsadaptiertes Coaching zu unterstützen. So soll das Verständnis für Nutzen und Risiken der angebotenen Präventionsstrategien erhöht werden. Dies soll dazu beitragen, die Entscheidungskompetenz und -qualität der Ratsuchenden zu verbessern.
In bundesweit sechs Zentren für familiären Brust- und Eierstockkrebs erfolgt eine multizentrische, randomisierte, kontrollierte Studie mit ca. 400 Frauen. Ratsuchende werden während des ersten Arztgesprächs für die Studie rekrutiert und per Zufall der Interventions- oder Kontrollgruppe zugeordnet. Die Teilnehmerinnen der Kontrollgruppe erhalten die Routineversorgung, die Teilnehmerinnen der Interventionsgruppe zusätzlich ein spezielles Entscheidungscoaching. Die Ratsuchenden der Interventionsgruppe werden in ihrem Entscheidungsprozess aktiv von Pflegefachkräften unterstützt. Das Projekt wird für 48 Monate mit insgesamt ca. 2,1 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall kann das Entscheidungscoaching in die bereits bestehenden Beratungsabläufe aller Zentren für Familiären Brust- und Eierstockkrebs integriert werden.
Konsortialpartner
Universitätsklinik Köln; Martin Luther-Universität Halle-Wittenberg; Bergische Universität Wuppertal
Themenfeld: Themenoffen
Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen
Status: beendet
Weiterführende Informationen
Kontakt
Prof. Dr. Stephanie Stock
Medizinische Fakultät der Universität zu Köln – Institut für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie
Gleueler Straße 176–178
50935 Köln
+49 221 4679-134
stephanie.stock@uk-koeln.de