ELSAH – Evaluation der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) am Beispiel von Hessen

Projektbeschreibung

Die Versorgung von unheilbar kranken Patienten am Lebensende ist eine herausfordernde Aufgabe für Ärzte, Pflegekräfte, Angehörige und andere Beteiligte. Vorrangiges Ziel ist es, Leiden zu lindern und die bestmögliche Lebensqualität und Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen bis zum Tode zu fördern und zu erhalten. Dies wird als „Palliativversorgung“ bezeichnet.

Für gesetzlich krankenversicherte Betroffene besteht eine besondere Form der Palliativversorgung in der häuslichen oder familiären Umgebung, die sog. spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV). Sie wird durch einen Arzt oder eine Ärztin verordnet und umfasst für die Betroffenen besondere ärztliche, pflegerische, psychologische und andere Leistungen sowie deren besondere Koordination. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Verordnung in einer SAPV-Richtlinie geregelt. Um diese Leistungen anbieten zu können, schließen die gesetzlichen Krankenkassen mit den Einrichtungen oder Personen Verträge, die die Versorgung übernehmen. Daher sind die Strukturen der SAPV regional unterschiedlich. Im Jahr 2014 gab es in Deutschland 250 SAPV-Verträge und 40.913 Erstverordnungen von SAPV.

Das Projekt ELSAH untersucht am Beispiel des Bundeslandes Hessen, wie gut die SAPV auf der Grundlage der SAPV-Richtlinie funktioniert. Hierfür werden Datensätze des Fachverbandes SAPV Hessen e. V. ausgewertet. Im Rahmen der Studie wird eine Forschungsmethode entwickelt, die die Qualität der SAPV messen kann. Außerdem wird untersucht, inwieweit die Anforderungen und Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der SAPV berücksichtigt werden. Die jungen Patienten, ihre Angehörigen und die versorgenden Personen und Einrichtungen werden hierzu in Interviews oder mit Fragebögen befragt. Es werden auch Gespräche mit Experten geführt und Fachforen mit SAPV-Teams veranstaltet. Das Projekt wird für 39 Monate mit insgesamt ca. 1,2 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall stellt das Projekt eine Methode zur Verfügung, mit der die Qualität der SAPV in ganz Deutschland gemessen werden kann. Für die SAPV-Richtlinie sollen Empfehlungen formuliert werden, wie die Belange von jungen Patienten in Abgrenzung zu Erwachsenen besonders berücksichtigt werden können.

Konsortialpartner

Universität Frankfurt, Universität Marburg, Regionalmanagement Nordhessen GmbH

Themenfeld: Evaluation der SAPV-Richtlinie des G-BA

Sitz des Antragstellers: Hessen

Status: beendet

Kontakt

Michaela Hach
Fachverband SAPV Hessen e.V.
Weihergasse 15
65203 Wiesbaden
0049 611 41143413
michaela.hach@fachverband-sapv.de