EmpPD – Optimierung der posthospitalen Versorgung Betroffener schwerer psychischer Erkrankungen durch Empowerment, Partizipation und Digitalisierung
Projektbeschreibung
Das deutsche Gesundheitssystem ist für viele Patientinnen und Patienten schwer durchschaubar. Häufig fehlt ihnen das Wissen über verfügbare Hilfsangebote und der Zugang zur ambulanten sowie klinischen Versorgung ist vielfach erschwert. Auch eine direkte Weiterbehandlung nach einem Klinikaufenthalt ist häufig nicht gegeben. Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, bei denen die Risiken für eine neue Krise, Suizidgedanken und eine erneute stationäre Aufnahme hoch sind, benötigen vielfältige Hilfen und haben einen großen Unterstützungsbedarf. Diese Menschen finden sich im Versorgungssystem daher besonders schwer zurecht.
Ziel des Projekts ist es, die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen nach Entlassung aus der Klinik zu verbessern. Speziell geschulte sogenannte Peer-Lotsinnen und -Lotsen, die professionelle Erfahrungen mit psychischen Krisen und der Genesung mitbringen, sollen die Patientinnen und Patienten unterstützen und begleiten. Durch regelmäßige Kontakte sollen sie unter anderem die individuelle Genesung und Selbstbestimmung fördern, informieren sowie bei der Vermittlung in ambulante Hilfestrukturen und gemeindenahe Aktivitäten unterstützen. Das Verfahren wird zunächst unter Beteiligung von Betroffenen, Angehörigen sowie Peer-Lotsinnen und -Lotsen entwickelt. Anschließend wird es in einer wissenschaftlich fundierten Studie erprobt und mit der Regelversorgung verglichen. Ein Teil der Studienteilnehmenden erhält zusätzlich eine Online-Unterstützung, die unter anderem eine schnelle Kommunikation mit den Peer-Lotsinnen und -Lotsen ermöglicht und weitere Informationen sowie Hilfestellungen zur Verfügung stellt. Zudem wird die Umsetzung des Unterstützungskonzepts untersucht.
Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,5 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall können Peer-Lotsinnen und -Lotsen dazu beitragen, Menschen mit psychischen Erkrankungen den Zugang zum Gesundheitssystem zu erleichtern und deren Selbstbestimmung zu stärken. Das würde auch die Behandlungskontinuität verbessern und die Zahl der Klinikaufenthalte reduzieren.
Konsortialpartner
anderScore GmbH, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Themenfeld: Patient-Empowerment
Sitz des Antragstellers: Hamburg
Status: laufend
Kontakt
Dr. Candelaria Irene Mahlke
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Zentrum für Psychosoziale Medizin
Martinistraße 52
20246 Hamburg
+49 40 74105 8933
c. mahlke@uke.de