ePAMedix – Abbildung komplexer Medikationsschemata im digital gestützten Medikationsprozess der elektronischen Patientenakte für alle
Projektbeschreibung
Die medikamentöse Behandlung ist insbesondere bei ausgewählten Erkrankungen ein komplexer Prozess, an dem viele Personen beteiligt sind. Sie erfordert eine genaue Abstimmung und sorgfältige Dokumentation. Mit der elektronischen Patientenakte (ePA) wird der digital gestützte Medikationsprozess (dgMP) eingeführt. Er soll Ärztinnen und Ärzten, Apothekerinnen und Apothekern sowie Patientinnen und Patienten dabei helfen, Medikamente übersichtlich und aktuell zu planen, zu dokumentieren und zu kontrollieren – für mehr Sicherheit und Transparenz. Noch ist jedoch unklar, wie verständlich und hilfreich der dgMP bei komplexen Therapien tatsächlich ist.
Genau hier setzt das Projekt ePAMedix an. Es untersucht, inwieweit der dgMP wichtige Anforderungen im Kontext komplexer Medikationspläne erfüllt. Dabei werden beispielhaft die Arzneimitteltherapien der Epilepsie und der bipolaren Störung betrachtet.
Zunächst analysiert das Projektteam internationale Literatur und Erfahrungen. Im nächsten Schritt bezieht es Rückmeldungen von Expertinnen und Experten im Gesundheitswesen sowie von betroffenen Patientinnen und Patienten mit ein. Um die Bedürfnisse und Herausforderungen bei der Darstellung und Nutzung komplexer Medikationspläne besser zu erfassen, führt das Team zusätzlich Umfragen und Gruppengespräche durch. Befragt werden Patientinnen und Patienten, medizinische Leistungserbringende sowie Apothekerinnen und Apotheker. Auf Basis der Ergebnisse entwickelt das Team konkrete Verbesserungsvorschläge für den dgMP und stimmt diese zusammen mit weiteren Fachleuten ab.
Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,4 Millionen Euro gefördert.
Die gewonnenen Erkenntnisse können dazu beitragen, den dgMP verständlicher, sicherer und alltagstauglicher zu gestalten – insbesondere für Menschen mit komplexen Medikamentenplänen.
Konsortialpartner
Charité – Universitätsmedizin Berlin, DAK-Gesundheit, Ruhr-Universität Bochum
Themenfeld: Begleitforschung zur Einführung der widerspruchsbasierten elektronischen Patientenakte
Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen
Laufzeit: 01/2026 – 12/2028
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF25047
Kontakt
Prof. Dr. Jürgen Wasem
Universität Duisburg-Essen
Lehrstuhl für Medizinmanagement
Thea-Leymann-Straße 9
45127 Essen
+49 201 1834283
juergen.wasem@uni-due.de