EPOCHAL – Effizienz, Akzeptanz, Auswirkungen des digital gestützten Medikationsprozesses an Schnittstellen von stationärer und ambulanter Versorgung
Projektbeschreibung
Mehr als 75 Prozent der Bevölkerung nehmen Medikamente ein, mehr als die Hälfte der älteren Menschen sogar fünf oder mehr. Eine falsche Übermittlung von Medikationsdaten ist ein Risikofaktor, der insbesondere bei Krankenhausaufnahmen und -entlassungen auftritt und zu Behandlungsfehlern führen kann. Um dieses Risiko zu reduzieren, wird im Jahr 2026 der digital gestützte Medikationsprozess (dgMP) in der elektronischen Patientenakte eingeführt. Ziel ist es, die Daten des eRezeptes in einer Medikationsliste darzustellen und einen aktuellen und vollständigen eMedikationsplan zu schaffen.
Das Projekt EPOCHAL knüpft an diese Neueinführung an und untersucht, welche Auswirkungen die Einführung des dgMP auf den Prozess zur Übermittlung von Medikationsdaten bei der Aufnahme und Entlassung aus dem Krankenhaus hat. Dazu werden der Aufwand und die Qualität im neuen Prozess ermittelt und die Zufriedenheit der Betroffenen sowie der Leistungserbringer aus Krankenhäusern, Arztpraxen und Apotheken überprüft. Zu Beginn der Studie werden die Prozesse bei Aufnahme und Entlassung mit und ohne dgMP in fünf Kliniken mit angrenzenden Arzt- und Apothekennetzwerken vor Ort erhoben. Die Ergebnisse werden in Expertenworkshops diskutiert und erste Handlungsempfehlungen abgeleitet. Im Anschluss erfolgt eine bundesweite Befragung der Kliniken zur Überprüfung dieser Empfehlungen sowie zur Umsetzung und Nutzung des dgMP. Abschließend werden alle Ergebnisse zusammengetragen, um Handlungsempfehlungen für alle Klinken abzuleiten.
Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,5 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall tragen die Ergebnisse dazu bei, dass die Kliniken Hinweise zur erfolgreichen Einführung und Nutzung des dgMP erhalten. Auch Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der Funktionalitäten des dgMP können identifiziert werden. Dadurch könnte das Risiko von Medikationsabweichungen gesenkt und die Zufriedenheit der Betroffenen sowie der Leistungserbringer mit dem neuen Prozess gestärkt werden.
Konsortialpartner
Johanniter-Kliniken Hamm GmbH, Klinikum Mittelbaden gGmbH, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Universitätsklinikum Heidelberg, Universitätsklinikum Köln
Themenfeld: Begleitforschung zur Einführung der widerspruchsbasierten elektronischen Patientenakte
Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen
Laufzeit: 01/2026 – 12/2028
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF25046
Kontakt
Dr. Petra Steffen
Deutsches Krankenhausinstitut e. V.
Prinzenallee 13
40549 Düsseldorf
+49 211 4705155
petra.steffen@dki.de