eSNA – Einheitliche strukturierte Notrufabfrage
Projektbeschreibung
In Deutschland wird die Notfallversorgung immer häufiger in Anspruch genommen. Das kann in Akutsituationen zu Überlastungen und Verzögerungen führen. Ein zentrales Handlungsfeld der angestrebten Notfallreform ist daher die Verbesserung der Patientensteuerung. Dafür ist eine bessere Zusammenarbeit der beteiligten Personen und Stellen in der Akut- und Notfallversorgung entscheidend. Konkret sollen Notfälle möglichst schnell und sicher erkannt werden, während weniger dringliche Behandlungsanlässe keine unnötigen Rettungsmittel binden.
Um eine gezielte und strukturierte Steuerung in Akutsituationen sicher umsetzen zu können, sind klare, evidenzbasierte Kriterien zur Entscheidungsfindung erforderlich. Derzeit kommen in den Service- und Leitstellen unterschiedliche Abfragearten zum Einsatz. Ein strukturierter Standard könnte die Versorgung in Notfallsituationen nicht nur effizienter machen, sondern auch die Patientensicherheit erhöhen. Ziel des Projekts ist daher die Entwicklung und Erprobung eines Fragenkatalogs für die strukturierte Notfallabfrage und -steuerung bei den Rufnummern 112 und 116117.
Hierzu wollen die Forschenden einen Leitfaden für die strukturierte Notfallabfrage entwickeln. Zu diesem Zweck werden verfügbare Studien analysiert und bewertet. Auf der Grundlage von Daten der Leitstellen und von Krankenkassen sollen Versorgungsprobleme ermittelt werden. Die daraus erarbeiteten Empfehlungen werden anschließend in einen Fragenkatalog überführt. In der Evaluation wird dann geprüft, ob dieser Katalog für die Anwender (Leitstellendisponenten) geeignet ist. Zusätzlich wird eine Verständnisprüfung durch medizinische Laien (Anrufende, Bürger) durchgeführt.
Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 2,2 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall kann der entwickelte Fragenkatalog in der Notfallversorgung eingesetzt werden, um die Zusammenarbeit zwischen Terminservicestellen und Leitstellen zu verbessern. Die herausgearbeiteten Kriterien können zukünftig dabei helfen, bestehende Softwaresysteme hinsichtlich ihrer Eignung zu bewerten oder sie zu optimieren.
Konsortialpartner
Fachverband Leitstellen e. V., Klinikum der Universität München (LMU), Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH)
Themenfeld: Themenoffen
Sitz des Antragstellers: Berlin
Laufzeit: 01/2026 – 12/2028
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF25058
Kontakt
Dr. Sebastian Carnarius
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung
Fachbereich Medizin
Salzufer 8
10587 Berlin
+49 30 2200 56118
scarnarius@zi.de