EvaSCa – Evaluation des Hautkrebsscreenings bei AOK-Versicherten in Deutschland

Projektbeschreibung

Über 290.000 Personen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Hautkrebs. Wird der Krebs früh erkannt, sind die Therapien weniger belastend und die Behandlungserfolge besser. Seit 2008 bieten die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten ab dem 35. Lebensjahr an, alle zwei Jahre ein sogenanntes Hautkrebs-Screening mittels Ganzkörperuntersuchung durchführen zu lassen. Dabei können der Haus- oder Hautarzt auffällige Hautstellen entdecken und auf möglichen Hautkrebs untersuchen. Doch ist bislang nicht erwiesen, ob das Hautkrebs-Screening tatsächlich die Hautkrebsbehandlung verbessert und die Sterblichkeit verringert wird. Ebenso ist nicht klar, ob die Kosten für die Versorgung von Hautkrebspatienten reduziert wurden.

Ziel des Projektes EvaSCa ist es, das Hautkrebsscreening anhand von Routinedaten von AOK-Versicherten von 2008–2016 zu evaluieren. Dazu werden eine Fall-Kontroll-Studie und mehrere Kohortenstudien durchgeführt. Mit der Fall-Kontroll-Studie kann der Effekt des Hautkrebsscreenings auf die Melanom-Mortalität geschätzt werden. Im Rahmen der Kohortenstudien kann der Nutzen des derzeit durchgeführten Hautkrebsscreenings untersucht werden. Verschiedene medizinische und gesundheitsökonomische Faktoren werden verglichen zwischen Hautkrebspatienten, deren Tumor mittels Hautkrebsscreening aufgedeckt wurde, und Hautkrebspatienten, bei denen der Hautkrebs nicht durch ein Hautkrebs-Screening aufgedeckt wurde. Die Evaluation ermöglicht auch Vorschläge für die Weiterentwicklung des Hautkrebsscreenings.

Das Projekt EvaSCa wird durch einen interdisziplinären, wissenschaftlichen Beirat mit Vertretern aus der Epidemiologie/Public Health, der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie und der Gesundheitsökonomie begleitet.

Das Projekt wird für 27 Monate mit insgesamt ca. 374.000 Euro gefördert. Die Evaluation wird zeigen, ob das bisherige Hautkrebsscreening ausreichend ist und wie eine Weiterentwicklung des Screenings erfolgen kann.

Konsortialpartner

Universität Duisburg-Essen, AOK Bundesverband, Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)

Themenfeld: Versorgung von Menschen mit chronischen Erkrankungen und/oder Multimorbidität

Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen

Status: beendet

Kontakt

Prof. Dr. Andreas Stang, MPH
Universitätsklinikum Essen
Institut für Medizinische Informatik,Biometrie und Epidemiologie
Zentrum für Klinische Epidemiologie
Hufelandstraße 55
45147 Essen
+49 201 92239289
andreas.stang@uk-essen.de