EviDenTS – Evidenzbasierte Diagnostik und Therapie von Sprunggelenkfrakturen

Projektbeschreibung

Knochenbrüche des Sprunggelenks, auch Sprunggelenksfrakturen genannt, gehören zu den häufigsten Verletzungen eines lasttragenden Gelenks. Das Durchschnittsalter der Patientinnen und Patienten mit einer Sprunggelenksfraktur liegt bei 56 Jahren. Ein Anstieg der Frakturen ist jedoch vor allem bei älteren Menschen zwischen 60 und 90 Jahren zu verzeichnen. In den jüngeren Altersgruppen (20 - 30 Jahre) sind vor allem Männer mit ca. 66 Prozent betroffen, in den älteren Altersgruppen (ab 60 Jahre) Frauen mit ca. 70 Prozent. Obwohl die Behandlung von Sprunggelenksfrakturen zum klinischen Alltag gehört, leidet die Hälfte der Betroffenen noch fünf Jahre nach dem Ereignis an Schmerzen und 39 Prozent der Patientinnen und Patienten fühlen sich nicht vollständig erholt. Frauen, Personen mit hohem BMI und Personen mit erhöhtem Alkohol- und Nikotinkonsum sind häufiger davon betroffen. Die Gründe dafür sind noch nicht vollständig bekannt. In den vergangenen Jahren haben sowohl die Diagnose als auch die Therapie zahlreiche Änderungen erfahren.

Das Forschungsteam im Projekt EviDentTS möchte eine S3-Leitlinie entwickeln, die alters- und geschlechtsspezifische Aspekte bei Diagnostik und Therapie angemessen berücksichtigt. Die Erstellung der Leitlinie erfolgt nach den Vorgaben der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Eine Leitliniengruppe mit relevanten Akteuren entwickelt Schlüsselfragen und Schwerpunkte. Es folgen eine systematische Recherche nach wissenschaftlich fundierten Nachweisen (Evidenz) und anschließend die Aufbereitung der Ergebnisse mit Empfehlungen. In Arbeitsgruppen werden Textvorschläge erstellt, die dann in einem mehrstufigen Beratungsverfahren im Konsens zu Empfehlungen führen. Nach externer Begutachtung wird die endgültige Leitlinie auf der Webseite der AWMF veröffentlicht. Zudem wird eine laienverständliche Version der Leitlinie erstellt und veröffentlicht.

Das Projekt wird für zwei Jahre mit insgesamt ca. 379.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall wird die Leitlinie die Diagnostik und Therapie von Sprunggelenksfrakturen verbessern und klar definierte Handlungsempfehlungen zur Versorgung von Sprunggelenkfrakturen beinhalten. Die Behandlung kann damit optimiert und vereinheitlicht werden sowie zu einer höheren Lebensqualität von Betroffenen beitragen.

Themenfelder: Versorgungsforschung zu Leitlinien, Entwicklung und Weiterentwicklung von Leitlinien für die Versorgung bei häufigeren Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte

Sitz des Antragstellers: Sachsen

Laufzeit: 11/2025 – 10/2027

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01VSF25005

Kontakt

Prof. Dr. Stefan Rammelt
Technische Universität Dresden
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
UniversitätsCentrum für Orthopädie, Unfall- & Plastische Chirurgie
Fetscherstraße 74
01307 Dresden
+49 351 458-2208
stefan.rammelt@ukdd.de