Family eNav – Entwicklung und Evaluation eines familienzentrierten, digitalen Navigators zur überprofessionellen, sektorenübergreifenden Bedarfskoordination von Familien

Projektbeschreibung

Die Schwangerschaft und die erste Zeit nach der Geburt eines Babys stellen eine besondere Lebensphase dar und bergen das Potenzial, Entwicklungsmöglichkeiten für Familien und Kinder frühzeitig und nachhaltig zu verbessern. Die individuellen Bedürfnisse von Familien variieren dabei stark. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsangeboten, die sich an junge Familien in unterschiedlichen Problemlagen richten. Diese Angebote erreichen die Eltern aber oft nicht.

Hier setzt das Projekt an. Mit Family eNav wird zum ersten Mal ein digitaler Navigator als Lotse für die Bedarfskoordination von Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf vor und während der Schwangerschaft sowie nach der Geburt getestet. Das Ziel ist es, den Zugang zu regionalen und über-regionalen medizinischen, psycho-sozialen und administrativen Versorgungsangeboten zu vereinfachen. Das Projekt soll klären, wie ein digitales Lotsenangebot aussehen muss, um die bisherigen Hürden, der Akzeptanz und Inanspruchnahme, zu überwinden. In die Entwicklung des Navigators werden junge Eltern, aber auch Hebammen, Ärztinnen und Ärzte, Krankenkassen und regionale Akteure durch Interviews und Workshops einbezogen. Anschließend wird ein Prototyp erstellt und in der Praxis auf seine Wirksamkeit hin überprüft. Dies geschieht bei rund 750 Familien in ausgewählten Regionen, die exemplarisch für unterschiedliche Strukturen (Land, Stadt, Problemregion) stehen. Dabei erhält die Hälfte der Familien die standardmäßige Versorgung und Informationen, die andere Hälfte nutzt den digitalen Navigator. Es wird anschließend verglichen, ob der Navigator dazu führt, dass die Familien mehr über die Hilfsangebote wissen und diese in Anspruch nehmen und beispielsweise auch, ob sie zufriedener sind und weniger Stress empfinden.

Das Projekt wird für 3,5 Jahre mit insgesamt ca. 2,45 Millionen Euro gefördert. Im Erfolgsfall kann der digitale Navigator in regional adaptierter Version anschließend in ganz Deutschland eingesetzt werden.

Konsortialpartner

Institut für Frauengesundheit GmbH, Ludwig-Maximilians-Universität München, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, St. Joseph Krankenhaus Berlin-Tempelhof GmbH, Universitätsfrauenklinik Jena

Themenfeld: Weiterentwicklung der Versorgung in wesentlichen nicht-ärztlichen Versorgungssettings

Sitz des Antragstellers: Baden-Württemberg

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Stephanie Wallwiener
Universitätsklinikum Heidelberg
Universitätsfrauenklinik Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 440
69120 Heidelberg
+49 345 557 3250
stephanie.wallwiener@uk-halle.de