FemScreen-CT – Multidimensionale Analyse des Chlamydien-Screenings
Projektbeschreibung
Eine Infektion mit Chlamydien zählt weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sind betroffen. Eine Infektion verläuft meist ohne oder nur mit leichten Symptomen und bleibt daher häufig unentdeckt. Bei Frauen kann eine unbehandelte Infektion zu Unterleibsentzündungen und Unfruchtbarkeit führen. Eine frühzeitig erkannte Chlamydien-Infektion ist gut behandelbar. Deshalb haben sexuell aktive junge Frauen bis zum vollendeten 25. Lebensjahr einmal jährlich Anspruch auf ein kostenloses Chlamydien-Screening. Zahlen deuten jedoch darauf hin, dass die Zielgruppe (sexuell aktive Frauen im Alter von 15 bis 25 Jahren) durch das Screening-Angebot bisher nicht ausreichend erreicht wird. Bislang liegen jedoch keine belastbaren Erhebungen zur Screeningberatung und Inanspruchnahme des gesetzlich angebotenen Screenings vor.
Das Forschungsteam des Projekts FemScreen-CT hat sich daher zum Ziel gesetzt, förderliche Faktoren, aber auch Hemmnisse und Herausforderungen im Zusammenhang mit Aufklärung und Screening sowie Ursachen für eine Nicht-Inanspruchnahme zu identifizieren. Die Perspektive der Frauen im Alter von 15 bis 25 Jahren sowie der niedergelassenen Frauenärztinnen und -ärzte wird dabei bundesweit über eine anonyme Befragung erfasst. Ergänzend soll mithilfe der Abrechnungsdaten aller niedergelassenen gynäkologischen Praxen der Kassenärztlichen Vereinigungen die tatsächliche Versorgungssituation untersucht und eine gesundheitsökonomische Analyse durchgeführt werden. Aus den vorliegenden Ergebnissen werden anschließend Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Inanspruchnahme des gesetzlich angebotenen Chlamydien-Screenings abgeleitet.
Das Projekt wird für zwei Jahre mit insgesamt ca. einer Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall tragen die Handlungsempfehlungen zu einer höheren Inanspruchnahme des Chlamydien-Screenings bei. Dadurch werden unentdeckte Infektionen frühzeitig erkannt und behandelt sowie Infektionsketten unterbrochen. Eine Übertragung der Ergebnisse auf andere sexuell übertragbare Erkrankungen ist möglich.
Konsortialpartner
DAK-Gesundheit, Robert Koch-Institut, Techniker Krankenkasse, Universität zu Köln
Themenfeld: Versorgungsforschung zu sexuell übertragbaren Infektionen
Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen
Laufzeit: 01/2026 – 12/2027
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF25014
Kontakt
Prof. Dr. Nadine Scholten
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Universitätsklinikum Bonn, Forschungsstelle für Gesundheitskommunikation und Versorgungsforschung
Venusberg-Campus 1
53127 Bonn
+49 228 28752500
nadine.scholten@ukbonn.de