GRAPPA – Multidimensionale Versorgungsverbesserung durch digitale Sprachtherapie in gemischten GRuppen bei APhasie und PArkinson

Projektbeschreibung

In der ambulanten logopädischen Versorgung ist der Fachkräftemangel allgegenwärtig. Dadurch fehlen Therapieplätze und Patientinnen und Patienten müssen bis zu zwölf Monate auf einen Therapieplatz warten. Eine zunehmende Unterversorgung entsteht zudem durch die Mehrbelastung der Logopädinnen und Logopäden, die sich häufiger krankmelden oder den Beruf ganz verlassen. Unter dieser Entwicklung leiden insbesondere Personen mit Sprachstörung, z. B. infolge eines Schlaganfalls oder des Parkinson-Syndroms, deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ohnehin stark beeinträchtigt ist. Eine solche Sprachstörung wird jedes Jahr bei ca. 270.000 Menschen der genannten Erkrankungen neu diagnostiziert.

Hilfe für die Betroffenen und eine Entlastung des Gesundheitssystems wollen die Forschenden im Projekt GRAPPA über eine verbesserte Versorgung dank gruppentherapeutischer Behandlungen erreichen. Bislang werden Gruppentherapien jedoch nur selten eingesetzt und dann ambulant bei Menschen durchgeführt, die von derselben Erkrankung betroffen sind. Ziel des Projekts ist es, ein Online-Angebot zur Gruppentherapie zu entwickeln und in gemischten Gruppen von Patientinnen und Patienten mit Schlaganfall und Parkinson-Syndrom anzubieten. Zunächst werden die Forschenden ausgewählte Patientengruppen befragen und ermitteln, welche Faktoren für den Einsatz einer solchen Gruppentherapie förderlich bzw. hinderlich sind. Es folgt eine Online-Befragung von ambulant tätigen Logopädinnen und Logopäden; auch werden Krankenkassendaten zur aktuellen Versorgungssituation analysiert. In einer begleitenden Studie wollen die Forschenden die Wirksamkeit verschiedener Gruppenzusammensetzungen sowie ambulant und online durchgeführter Therapien untersuchen und entsprechende Handlungsempfehlungen ableiten.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. einer Million Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann nachgewiesen werden, dass online durchgeführte Gruppentherapien wirksam sind, die Wartezeiten auf eine logopädische Behandlung verringern sowie Logopädinnen und Logopäden entlasten.

Konsortialpartner

LiKe Healthcare Research GmbH, Techniker Krankenkasse, Universität zu Köln

Themenfeld: Versorgungsforschung zu Gruppen-Settings im Heilmittelbereich

Sitz des Antragstellers: Baden-Württemberg

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Juliane Klann
SRH Hochschule für Gesundheit GmbH
Department Therapiewissenschaften
Ludwig-Guttmann-Str. 2/1
69123 Heidelberg
+49 6221 882102
Juliane.klann@srh.de