HEAR – GesundHEit und BedArfe von ElteRn Frühgeborener

Projektbeschreibung

Jedes Jahr kommen in Deutschland rund 61.000 Kinder als Frühgeborene zur Welt. Für die Eltern dieser Kinder sind damit – von Geburt an und über die ersten Lebensjahre hinweg – besondere emotionale Belastungen und ein hoher Betreuungsaufwand verbunden. Auch Jahre nach der Geburt fühlen sich viele Eltern im besonderen Umfang gestresst und es zeigen sich bei ihnen Depressions- und Angstsymptome. Das Risiko für eine eingeschränkte soziale Teilhabe, hohe finanzielle Belastungen und Schwierigkeiten im Berufsleben ist bei Eltern von Frühgeborenen zudem deutlich erhöht.

Die Bedarfe der Eltern an die (nach)stationäre und ambulante Versorgung für die Zeit nach der Geburt, bei der Bewältigung ihres Alltags sowie die Gesundheit und Selbstfürsorge von betroffenen Eltern sind bisher nur unzureichend untersucht. Die Forschenden im Projekt HEAR werden daher analysieren, welcher Bedarf an medizinischer, psychosozialer und präventiver Versorgung aus Sicht der Betroffenen besteht.

Für die geplante Studie werden die Forschenden zunächst eine Analyse der Ist-Situation anhand einer (inter)nationalen Literaturrecherche und der Versorgungssituation, unter Einbindung von Expertinnen und Experten aus der Versorgung, Patientenvertretungen, Selbsthilfeorganisationen, sowie Lotsen- und Kliniksozialdiensten, vornehmen. Es folgen die Untersuchung routinemäßig erhobener Krankenkassendaten zur Charakterisierung von gesetzlich versicherten Eltern mit Frühgeborenen und qualitative Interviews mit Betroffenen sowie Expertinnen und Experten, um die Bedürfnisse an die Versorgung sowie an elternorientierte Unterstützungsangebote für die Alltagsbewältigung nach der Entlassung zu erheben. Zur weiteren Spezifizierung soll auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse im Anschluss eine bundesweite Fragebogenerhebung mit gesetzlich versicherten Müttern und deren Partnern bzw. Partnerinnen erfolgen. In einem dritten Schritt entwickelt das Forschungsteam ein bedarfsgerechtes Versorgungskonzept mit Handlungsempfehlungen für Leistungserbringende und zielgruppenspezifischen, digitalen Bausteinen für die Zeit nach der Entlassung. Das Projekt wird für drei Jahre mit ca. 770.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann ein solches passgenaues und sektorenübergreifendes Nachsorgekonzept die Versorgung für Familien frühgeborener Kinder wirksam verbessern und aus einer Fehl- und Unterversorgung resultierende Folgeschäden verhindern, die sich negativ auf die gesamte Familie auswirken können.

Konsortialpartner

Techniker Krankenkasse

Themenfeld: Versorgungsforschung zum Nachsorge- und Entlassmanagement

Sitz des Antragstellers: Hamburg

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Birgit-Christiane Zyriax
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Hebammenwissenschaft – Versorgungsforschung und Prävention
Martinistraße 52
20246 Hamburg
+49 40 7410 53947
b.zyriax@uke.de