HIRGEV – Hitzeresiliente Gesundheitsversorgung: Integrierte Daten für die Versorgungspraxis und -planung für aktuelle und zukünftige Generationen
Projektbeschreibung
Der Klimawandel und die damit verbundenen längeren Hitze- und Trockenperioden wirken sich direkt auf die Gesundheit aus. Hohe Temperaturen belasten vor allem das Herz-Kreislauf-System und können beispielsweise Atemwegserkrankungen, rheumatische Beschwerden oder Kopfschmerzen und Migräne verschlimmern. Dementsprechend steigt der Bedarf an medizinischer Versorgung. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Säuglinge, Schwangere, Menschen mit chronischen oder psychischen Erkrankungen oder Behinderungen. Deutschland ist zurzeit nicht ausreichend darauf vorbereitet, die Bevölkerung vor intensiver Hitze zu schützen und eine entsprechende Gesundheitsversorgung sicherzustellen.
Im Projekt HIRGEV wird eine Forschungsgruppe den Zusammenhang von Hitzeereignissen mit Krankheitshäufigkeit, Sterblichkeit und Auslastung der Gesundheitsversorgung untersuchen, um Empfehlungen für angemessene Vorsorge- und Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Damit will die Gruppe dazu beitragen, ein klimaresilientes Gesundheitssystem in Deutschland aufzubauen. Für die Untersuchungen führen die Forschenden Gesundheits‑ und Wetterdaten in mathematischen Modellen und computergestützten Simulationen zusammen und analysieren sie. Ländliche Gebiete und städtischer Raum werden dabei getrennt voneinander betrachtet und besonders gefährdete Regionen identifiziert. Auf Grundlage dieser Daten will das Forschungsteam eine Prognose erstellen, wie sich die Klimaveränderungen auf die gesundheitliche Entwicklung der Menschen in Deutschland bis zum Jahr 2100 auswirken. Die Erkenntnisse diskutiert das Team in Workshops mit Expertinnen und Experten und Verantwortlichen aus dem Gesundheitswesen, um eine mittel‑ und langfristige datengestützte Versorgungsplanung zur Hitzeresilienz anzustoßen. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 2,2 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall wird das Projekt dazu beitragen, bundesweit regionalspezifische Strategien zum Umgang mit Hitze in der Gesundheitsversorgung zu entwickeln. Dadurch könnten die hitzebedingte Krankheitslast gesenkt, Todesfälle vermieden und Versorgungskapazitäten effizienter eingesetzt werden.
Konsortialpartner
BKK Dachverband e. V., Deutsches Krankenhausinstitut e. V., Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, KLUG - Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e. V., Stadt Frankfurt am Main, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Themenfeld: Gesundheit im Klimawandel
Sitz des Antragstellers: Bayern
Status: laufend
Kontakt
Herr Dr. Michael Lauerer
Universität Bayreuth
Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften
Prieserstraße 2
95444 Bayreuth
+49 921 554830
michael.lauerer@uni-bayreuth.de