Homern – Hospitalisierung und Notaufnahmebesuche von Pflegeheimbewohnern: Häufigkeit, Ursachen und Entwicklung einer Intervention zur Verbesserung der Versorgung

Projektbeschreibung

Die Anzahl Pflegebedürftiger soll von aktuell 2,6 Millionen auf 4,5 Millionen im Jahr 2050 steigen. In Deutschland leben jetzt schon etwa 800.000 Menschen in Pflegeheimen. Auch diese Zahl wird zunehmen. Pflegeheimbewohner haben oft chronische Erkrankungen, nehmen mehrere unterschiedliche Medikamente und haben körperliche sowie kognitive Einschränkungen. Häufig werden Pflegeheimbewohner bei Beschwerden im Krankenhaus bzw. in Notaufnahmen behandelt. Dies ist nicht nur für die Bewohner und ihre Angehörige belastend, sondern kann auch unerwünschte Folgen haben, wie beispielsweise vermeidbare Infektionen oder auch kognitive und körperliche Einbußen.

Ziel des Projektes Homern ist zu untersuchen, wie häufig und warum Pflegeheimbewohner in Notaufnahmen und Krankenhäusern behandelt werden. Zudem sollen mögliche Versorgungsdefizite aufgedeckt und Verbesserungsmaßnahmen entwickelt werden. Hierzu werden zunächst Krankenkassendaten der AOK Bremen/Bremerhaven analysiert, um die Häufigkeit und Diagnosen von Notaufnahme- und Krankenhausaufenthalten von Pflegeheimbewohner zu bestimmen und die aktuelle Ist-Situation darzustellen. Zudem wird ermittelt, welche akuten Ereignisse dem Notaufnahme- bzw. Krankenhausaufenthalt vorangingen und ob z.B. der Hausarzt, der kassenärztliche Bereitschaftsdienst oder der Notarzt beteiligt waren. Hausärzte, Bewohner, Angehörige, Pflegekräfte, Rettungsdienste, Geriater und Krankenkassen werden ebenfalls befragt. Mithilfe dieser Erkenntnisse sollen neue Wege aufgezeigt werden, wie die Versorgung von Pflegeheimbewohnern verbessert werden kann. Machbarkeit und Akzeptanz werden dabei ebenfalls untersucht. Das Projekt wird für 39 Monate mit insgesamt ca. 428.000 Euro gefördert.

Die Studie liefert Informationen darüber, ob und wie Notaufnahme- und Krankenhausaufenthalte von Pflegeheimbewohnern vermeidbar sind. Die Erkenntnisse zeigen auf, wie die Versorgung verbessert und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufsgruppen optimiert werden kann.

Konsortialpartner

Universität Bremen, Universität Oldenburg

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Niedersachsen

Status: beendet

Kontakt

Prof. Dr. Falk Hoffmann
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg,
Fakultät VI – Medizin und Gesundheitswissenschaften, Department für Versorgungsforschung, Ambulante Versorgung und Pharmakoepidemiologie
Ammerländer Heerstr. 140            
26129 Oldenburg
0049 441 7982772
falk.hoffmann@uni-oldenburg.de