HOPE – HOspital hygiene Preventing Emissions – Evaluation der Modifizierbarkeit krankenhaushygienischer Standards mit Blick auf Klimaschutz

Projektbeschreibung

Eine der größten Bedrohungen unserer Zeit ist der Klimawandel. Das Freisetzen schädlicher Stoffe wie Kohlenstoffdioxid und anderer Treibhausgase gilt es zu begrenzen, denn sie beeinträchtigen saubere Luft, sicheres Trinkwasser und nahrhafte Lebensmittel und damit die Gesundheit des Menschen. Für immerhin 5,2 Prozent der gesamten Schadstoffemissionen Deutschlands ist das Gesundheitswesen verantwortlich.

Das Forschungsteam im Projekt HOPE sieht großes Potenzial, diese unerwünschten Folgen der Gesundheitsversorgung zu reduzieren. Ziel ist, den ökologischen Fußabdruck im Gesundheitswesen zu reduzieren und zugleich eine sichere medizinische Versorgung zu gewährleisten; zudem wollen die Forschenden prüfen, ob und wie sich Ressourcen einsparen lassen. Im Fokus ihrer Untersuchungen stehen die Hygieneregeln und -standards, die zurzeit zur Vermeidung von Infektionen in Krankenhäusern gelten. Dies betrifft Maßnahmen zur Reinigung von Wasser und Luft, zur Säuberung und Lagerung von Geräten und Instrumenten oder auch der Entsorgung von infiziertem Material wie OP-Besteck, Spritzen oder Verbandsmaterial. Zunächst suchen sie in der bestehenden wissenschaftlichen Literatur nach vorhandenen Erkenntnissen und befragen Expertinnen und Experten. Die Ergebnisse führen sie in einer Übersicht zusammen, um daraus abzuleiten, welche Anpassungen der Hygieneregeln und -standards die Umweltbelastung verringern können. In einer Studie überprüfen sie, ob sich diese Anpassungen in der Praxis bewähren. Zu diesem Zweck messen sie Energie- und Wasserverbräuche sowie den Umgang mit Abfall und erfassen organisatorische Faktoren zu Logistik und Organisation. Über Akzeptanz oder den Mehrwert der ergriffenen Maßnahmen befragen die Forschenden die Mitarbeitenden in den am Projekt beteiligten Krankenhäusern. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,4 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall können Gesundheitseinrichtungen mit Hilfe der Erkenntnisse ihre Bemühungen zum Umweltschutz überprüfen und gegebenenfalls anpassen, ohne die Gesundheit ihrer Patientinnen und Patienten zu gefährden.

Konsortialpartner

Niemeier Javanmard Procycons GbR, Sana Kliniken AG

Themenfeld: Gesundheit im Klimawandel

Sitz des Antragstellers: Niedersachsen

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Simone Scheithauer
Georg-August-Universität Göttingen
Universitätsmedizin Göttingen
Institut für Krankenhaushygiene und Infektiologie
Robert-Koch-Straße 40
37075 Göttingen
+49 551 3962092
krankenhaushygiene.leitung@med.uni-goettingen.de