INDEED – Inanspruchnahme und sektorenübergreifende Versorgungsmuster von Patienten in Notfallversorgungsstrukturen in Deutschland

Projektbeschreibung

Notaufnahmen sind oft die Schnittstelle zwischen ambulanter Hausarztversorgung und stationärer Krankenhausversorgung. Zusätzlich stellen sie die Akutversorgung von Patienten rund um die Uhr sicher. Die Patientenzahlen in Notaufnahmen steigen stetig und führen dazu, dass sie zunehmend überfüllt sind. Studien zeigen, dass über die Hälfte aller Patienten, die in einer Notfallaufnahme behandelt werden, anschließend keine stationäre Therapie benötigen. Es fehlen Daten zur Frage, ob diese Patienten in der Versorgungsrealität des ambulanten Sektors angemessen und mit geringeren Kosten behandelt werden könnten.

Das Projekt INDEED will erstmalig untersuchen, wie Patienten das Gesundheitssystem vor und nach einer Behandlung in der Notaufnahme in Anspruch nehmen. Zum einen werden so die Faktoren identifiziert, welche die Entscheidung, eine Notaufnahme aufzusuchen, beeinflussen. Zum anderen werden alternative Möglichkeiten aufgezeigt, die anstelle einer Notfallaufnahme helfen können. Darüber hinaus werden Faktoren ermittelt, die den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen. Dafür werden sog. Routinedaten zur ambulanten Versorgung in Arztpraxen oder durch kassenärztliche Notdienste mit Behandlungsdaten aus bis zu 20 Notaufnahmen und Krankenhäusern miteinander verknüpft und analysiert. Auf Grundlage dieser Analyse will das Projekt Modelle entwickeln, die die Versorgungsstrukturen verbessern. Diese Modelle sollen sich insbesondere am Bedarf der Patienten orientieren und eine erfolgreiche und günstige Versorgung sicherstellen. Das Projekt wird für 48 Monate mit insgesamt ca. 2,1 Millionen  Euro gefördert.

Im Erfolgsfall schafft das Projekt eine Datengrundlage, mit der die Versorgungswege von Patienten mit akutem Behandlungsbedarf durch das Gesundheitssystem beschrieben werden kann. Diese Daten ermöglichen einen Abgleich der realen Versorgungswege mit geplanten Versorgungspfaden. Die Ergebnisse können auf andere Notaufnahmen aus unterschiedlichen Regionen und Kliniktypen übertragen werden.

Konsortialpartner

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland, Wissenschaft­liches Institut der AOK (WIdO), Universitätsklinikum Magdeburg, Technische Universität Berlin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Technologie‐und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e. V. , OFFIS e.V.

Themenfeld: Einsatz und Verknüpfung von Routinedaten zur Verbesserung der Versorgung

Sitz des Antragstellers: Berlin

Status: beendet

Kontakt

Prof. Dr. med. Martin Möckel
Charité Universitätsmedizin Berlin
Notfall- und Akutmedizin (CVK, CCM)
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
0049 30 450531142
anna.slagman@charite.de