INSOLE – Wirksamkeit von Eigenübungen als Ersatz für orthopädische Einlagen bei Patient*innen mit Fußschmerzen – eine RCT
Projektbeschreibung
In Deutschland werden jährlich etwa fünf Millionen Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung maßgefertigte orthopädische Schuheinlagen verordnet, obwohl die Wirksamkeit solcher Einlagen noch nicht hinreichend in Studien untersucht wurde. Dadurch entstanden den gesetzlichen Krankenversicherungen im Jahr 2022 Kosten von über 528 Millionen Euro.
Im Projekt INSOLE untersuchen Forschende das Potenzial von Eigenübungen zur Stärkung der Fußmuskulatur als Alternative zur Verordnung von Einlagen. Es gibt bereits Hinweise auf positive gesundheitliche Effekte und die Möglichkeit, die Gesundheitskosten zu senken. Um die positiven gesundheitlichen Aspekte der Eigenübungen zu untersuchen, sollen die Patientinnen und Patienten mithilfe von Eigenübungen ihre Fußmuskulatur aufbauen. Die Bereitstellung zusätzlicher Motivationshilfen und Hilfen zur Integration in den Alltag soll sie dabei unterstützen. Das Ziel besteht darin, eine Verschlechterung der Fußschmerzen, der Fußbeweglichkeit und der Lebensqualität zu vermeiden.
Um zu prüfen, ob Eigenübungen die gewünschte Wirkung erzielen, werden die Patientinnen und Patienten nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe trägt die Einlagen wie bisher, während die andere Gruppe ein Selbstübungsprogramm zur täglichen Anwendung zur Stärkung der Fußmuskulatur erhält. Nach vier Wochen lassen sie die orthopädischen Einlagen weg, führen die Übungen aber fort.
Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,6 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall kann nachgewiesen werden, dass Eigenübungen orthopädische Einlagen in vielen Fällen ersetzen können. So könnten erhebliche Kosten eingespart werden. Die Übungsprogramme könnten schnell und effektiv über die Webseiten der Krankenkassen in die Praxis übertragen werden.
Konsortialpartner
Hochschule Fulda, Hochschule Nierderrhein, Universität zu Lübeck
Themenfeld: Effektivere und effizientere Heilmittelversorgung durch gezielten Einsatz von Eigenübungsprogrammen
Sitz des Antragstellers: Hessen
Laufzeit: 01/2026 – 12/2028
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF25036
Kontakt
Prof. Dr. Annika Viniol
Philipps-Universität Marburg
Institut für Allgemeinmedizin
Karl-von-Frisch-Straße 4
35043 Marburg
+49 6421 2865130
annika.viniol@uni-marburg.de