IntersectionHF – Identifikation von Diskriminierungsfaktoren bei der leitlinien-gerechten Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz (HF) und ihr Einfluss auf Lebensqualität und Überleben der Betroffenen

Projektbeschreibung

Die chronische Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten Ursachen für Krankenhausbehandlungen. Bei dieser Erkrankung ist das Herz zunehmend nicht mehr in der Lage den gesamten Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Die Erkrankung schränkt die Lebensqualität der Betroffenen erheblich ein und führt bei knapp einem Viertel von ihnen innerhalb von zwei Jahren zum Tod. Obwohl in Leitlinien gute Behandlungsoptionen beschrieben und empfohlen sind, erhalten Betroffene oftmals nicht die empfohlene Therapie.

Das kann vor allem für Frauen gefährlich werden – denn sie erhalten signifikant seltener eine leitliniengerechte Medikation, komplexe Untersuchungen und Operationen und sterben deshalb häufiger an der Erkrankung als Männer. Das belegten Forschende im Projekt GenderVASC, einem ebenfalls durch den Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss geförderten Vorgängerprojekt von IntersectionHF. Ihre Ergebnisse weisen aber auch darauf hin, dass das Geschlecht nur ein Faktor für die Unter- bzw. Fehlversorgung darstellt. Weitere Faktoren will das Projekt IntersectionHF untersuchen.

So werden die Forschenden analysieren, welchen Einfluss beispielsweise das Lebensalter, psychische Erkrankungen, Bildungsabschluss und Nationalität auf die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz haben. Hierzu werden Daten des Statistischen Bundesamts zur Versorgung sowie Sekundärdaten der Krankenkassen herangezogen. Ergänzend dazu führen die Forschenden eine Beobachtungsstudie von Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz durch, die bei zwei Maximalversorgern und in einem Medizinischen Versorgungszentrum in einer ländlichen, unterversorgten Region behandelt werden. Mithilfe der Ergebnisse sollen Risikogruppen identifiziert werden, die bei der Behandlung der Herzinsuffizienz besondere Aufmerksamkeit benötigen, um sicherzustellen, dass sie gemäß den Leitlinien bestmöglich behandelt werden.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. zwei Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall werden die Ergebnisse langfristig zu einer leitliniengerechteren Versorgung und besseren Prognose von Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz beitragen.

Konsortialpartner

AOK-Bundesverband eGbR, MVZ Birkenallee GmbH, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck

Themenfeld: Forschung für eine bedarfsgerechte Versorgung im Hinblick auf geschlechtsbedingte Unterschiede unter Berücksichtigung weiterer Determinanten (intersektionaler Ansatz)

Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen

Laufzeit: 01/2026 – 12/2028

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01VSF25027

Kontakt

Dr. Jeanette Köppe
Universität Münster
Institut für Biometrie und Klinische Forschung
Schmeddingstraße 56
48149 Münster
+49 251 83 55332
jeanette.koeppe@ukmuenster.de