KHK-DeQS – Koronare Herzerkrankung: Datengestützte einrichtungsübergreifende Qualitätssicherung

Projektbeschreibung

Koronare Herzerkrankungen (KHK) – häufig eine Folge von Arteriosklerose, im Volksmund auch Gefäßverkalkung genannt – stellen in der Statistik die häufigste Todesursache in der deutschen Bevölkerung dar. Bei KHK kommt es infolge verengter Herzkranzgefäße zu einer Mangeldurchblutung des Herzens, die beispielsweise zu einem lebensgefährlichen Herzinfarkt führen kann. Zur Behandlung der KHK stehen zwei Verfahren zur Verfügung: die Aorto-Coronare Bypassoperation (ACB) und die Perkutane Coronar-Intervention (PCI). Bei der ACB wird ein Bypass als Umgehung der verengten Gefäße eingesetzt, bei der PCI ein Katheter in das Zielgefäß eingeführt, um eine Ausweitung des Gefäßes zu erreichen. Gemäß der geltenden Behandlungsleitlinien entscheiden sich Ärztinnen und Ärzte unter Berücksichtigung vielfältiger Risikofaktoren, wie etwa Alter oder Nierenschwäche, für eines der beiden Verfahren. Derzeit liegen zwei Qualitätssicherungsverfahren (QS) vor, die sich jedoch allein auf die Prozeduren beziehen und nicht auf die Qualität der Diagnose und die Patienteneinbindung.

Ziel des Projekts ist die Erarbeitung von spezifischen Indikatoren, die ein integriertes, diagnosebezogenes Verfahren zur Qualitätssicherung ermöglichen, das sich an den jeweiligen Patientenbedürfnissen ausrichtet. Dieses wollen die Forschenden auf Basis von Literaturrecherchen und Dokumentenanalysen der aktuellen QS-Verfahren erarbeiten und in Fachgesellschaften abstimmen. Zudem planen die Projektbeteiligten die Analyse bundesweiter AOK-Routinedaten aus der klinischen Versorgung, um die Behandlungsverläufe und deren Ergebnisse darstellen zu können. Eine Besonderheit der Routinedatenanalyse stellt die Berücksichtigung von patientenindividuellen Behandlungsverläufen dar. Dadurch können typische Behandlungsverläufe bezogen auf Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen erkannt und analysiert werden.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,5 Millionen Euro gefördert

Im Erfolgsfall kann das im Projekt erarbeitete Verfahren zur Qualitätssicherung gewährleisten, dass alle Patientinnen und Patienten mit dem jeweils für sie passendsten Operationsverfahren behandelt werden.

Konsortialpartner

AOK Bundesverband GbR, Philipps-Universität Marburg

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Berlin

Status: laufend

Kontakt

Dr. Andreas Beckmann
Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
Luisenstraße 58/59
10117 Berlin
+49 30 28004 371
sekretariat@dgthg.de