LCovB – Die Versorgungssituation von Long COVID-Betroffenen verbessern

Projektbeschreibung

Bis Juni 2023 wurden in Deutschland nahezu 40 Millionen Fälle mit SARS-CoV-2-Infektionen verzeichnet. Infizierte Personen zeigen teilweise über die Akutphase hinaus anhaltende Symptome oder Beschwerden, die sich nach der Infektion einstellten. Die Diagnose Post COVID-Syndrom gilt als gesichert, wenn drei Monate nach der Infektion weiterhin Beschwerden bestehen oder neu auftreten, diese mindestens zwei Monate andauern, nicht durch eine andere Erkrankung erklärt werden können und die Person im Alltag beeinträchtigen. Am häufigsten nennen Betroffene Beschwerden wie andauernde Erschöpfung, Einschränkungen beim Lernen oder Erinnern, Kopfschmerzen oder Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns. Eine systematische Arbeit, die die Versorgungssituation von Personen mit der Diagnose Post COVID-Syndrom darstellt und dazu beiträgt, das Krankheitsbild tiefergehend zu verstehen, gibt es bislang nicht.

Die Forschenden im Projekt LCovB wollen in dieser Frage für mehr Klarheit sorgen. Zunächst werden sie Daten von Personen auswerten, die 2022/2023 die Diagnose Post COVID-Syndrom erhielten. Die Daten stammen von den jeweiligen Krankenkassen der erkrankten Personen und betreffen vor allem Alter, Geschlecht, Krankheitsverlauf, Kombination mit anderen Diagnosen sowie die erhaltenen Versorgungsmaßnahmen. Im Anschluss daran wird ein Teil der Betroffenen über Themen wie Lebensqualität und Aktivität befragt, andere werden zu den persönlichen Versorgungsverläufen interviewt. Zusätzlich wird ein Teil besonders schwer betroffener Patientinnen und Patienten aufgesucht und ärztlich untersucht. Aus den Ergebnissen leitet das Forschungsteam gemeinsam mit Expertinnen und Experten Empfehlungen für die Versorgungspraxis ab. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. einer Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall helfen die Empfehlungen Versorgungsabläufe besser an die Bedürfnisse von Post COVID-Betroffenen anzupassen, beispielsweise indem Diagnosen zeitnaher gestellt, Hinweise zum Krankheitsmanagement und zur Alltagsbewältigung bereitgestellt werden können und so ihre Versorgung insgesamt verbessert wird.

Konsortialpartner

BKK Dachverband e. V.

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Berlin

Status: laufend

Kontakt

Dr. Johanna Schuster
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft
Charitéplatz 1
10117 Berlin
+49 30 450529085
johanna.schuster@charite.de