LeiGaGe – S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie von Gallensteinen unter besonderer Berücksichtigung genderspezifischer Aspekte

Projektbeschreibung

Gallensteinleiden zählen zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland: zwischen fünf und 25 Prozent der Bevölkerung haben Gallensteine. Das Risiko, an einem Gallensteinleiden zu erkranken, steigt ab dem 40. Lebensjahr stark an. Dabei sind Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer. Bisherige Erkenntnisse legen nahe, dass geschlechtsspezifische Faktoren die Bildung von Gallensteinen begünstigen und auch die Behandlung beeinflussen können.

Ziel des Projekts ist es daher, die S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie von Gallensteinen“ in Bezug auf Vorbeugung und Behandlung von Gallensteinen zu aktualisieren. Dabei werden erstmals auch die besonderen Unterschiede zwischen Männern und Frauen berücksichtigt.

Die Überarbeitung der S3-Leitlinie erfolgt nach dem Regelwerk der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Zunächst wird eine Leitliniengruppe gebildet, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Fachgesellschaften und Betroffenenverbände zusammensetzt. Anschließend werden zentrale Schlüsselfragen formuliert und eine systematische Literaturrecherche und -bewertung durchgeführt. Dabei werden explizit auch geschlechtsspezifische Aspekte berücksichtigt. Die formulierten Empfehlungen werden in einem strukturierten Verfahren mit den beteiligten Vertreterinnen und Vertretern der Fachgesellschaften und Betroffenenverbände diskutiert und konsentiert. Zudem werden Qualitätsindikatoren nach der Methodik des Leitlinienprogramms Onkologie erarbeitet. Diese werden in die bestehende Leitlinie aufgenommen und eine überarbeitete Kurz- und Langversion der S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie von Gallensteinen“ erstellt.

Das Projekt wird für zweieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 320.000 Euro gefördert.

Die neue Leitlinie soll dazu beitragen, das Risiko für Gallensteine besser einschätzen zu können. Durch die Aktualisierung der Leitlinie wird es zudem möglich sein, bestehende Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei der Erkennung und Behandlung von Gallensteinen besser zu berücksichtigen.

Konsortialpartner

Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie e. V., Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e. V.

Themenfelder: Versorgungsforschung zu Leitlinien, Entwicklung und Weiterentwicklung von Leitlinien für die Versorgung bei häufigeren Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte

Sitz des Antragstellers: Sachsen-Anhalt

Laufzeit: 10/2025 – 03/2028

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01VSF25003

Kontakt

Prof. Dr. Verena Keitel-Anselmino
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie
Leipziger Straße 44
39120 Magdeburg
+49 391 67-13100
verena.keitel-anselmino@med.ovgu.de