LIPS – Logopädisches Eigeninterventionsprogramm in der Stimmtherapie
Projektbeschreibung
Aufgrund des wachsenden Fachkräftemangels müssen Patientinnen und Patienten mit Sprach- oder Stimmstörungen immer länger auf einen Therapieplatz warten. Gleichzeitig haben Stimmstörungen in den letzten Jahren zugenommen. Um dem Versorgungsengpass bei der Behandlung von Stimmstörungen entgegenzuwirken, könnten gezielte stimmtherapeutische Eigenlernformate zum Einsatz kommen. Bislang gibt es jedoch keine gesicherten Daten darüber, ob eine Stimmtherapie mit einem erhöhten Eigenlernanteil genauso wirksam ist, wie die bisherige sehr personal-, zeit- und kostenintensive Stimmtherapie.
Dies will das Projekt LIPS näher untersuchen. Es soll geprüft werden, ob der Einsatz von Eigenlernprogrammen in der Stimmtherapie in Bezug auf die Verbesserung der Stimmfunktion bei funktionellen Stimmstörungen der bisherigen Therapie nicht unterlegen ist. Zudem sollen die Faktoren erfasst werden, die eine gelingende Anwendung des Eigenlernens in der Stimmtherapie beeinflussen. Die Patientinnen und Patienten sollen dabei befähigt werden, ein stimmtherapeutisches Eigenlernprogramm selbstständig und eigenverantwortlich umzusetzen. Das Ziel besteht darin, herauszufinden, ob eine Stimmtherapie mit Eigenlernanteil nicht nur die Stimmfunktion verbessern kann, sondern auch, ob dieses Setting Einfluss auf die Motivation sowie die persönliche Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten nimmt. Dazu werden Patientinnen und Patienten, die entweder Stimmtherapie in Einzelsitzungen mit einem Eigenübungsprogramm, Gruppentherapie mit einem Eigenübungsprogramm oder ausschließlich ein Eigenübungsprogramm erhalten, mit Patientinnen und Patienten verglichen, die wie bisher ohne Eigenübungsprogramm behandelt werden.
Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. einer Million Euro gefördert.
Im Erfolgsfall trägt das Eigenlernformat in der Stimmtherapie dazu bei, die Effizienz und Effektivität in der Stimmtherapie zu steigern und gleichzeitig die Wartezeiten und Kosten zu senken.
Themenfeld: Effektivere und effizientere Heilmittelversorgung durch gezielten Einsatz von Eigenübungsprogrammen
Sitz des Antragstellers: Niedersachsen
Laufzeit: 01/2026 – 12/2028
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF25033
Kontakt
Dr. Simone Miller
Medizinische Hochschule Hannover
Experimentelle Phoniatrie der HNO-Klinik, Institut für Allgemein- und Palliativmedizin
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
+49 511 532 5778
miller.simone@mh-hannover.de