LL-ALKOHOL-GE – Aktualisierung der S3-Leitlinie Alkoholbezogene Störungen durch konsequente Integration geschlechtsspezifischer Aspekte

Projektbeschreibung

Laut Epidemiologischen Suchtsurvey aus dem Jahr 2021 liegt hierzulande bei ca. neun Millionen Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren ein problematischer Alkoholkonsum vor. Dieser verursacht erhebliche gesundheitliche, soziale und volkswirtschaftliche Probleme. Neben der hohen Krankheitslast für die Betroffenen und ihre Angehörigen entstehen auch hohe Kosten im Gesundheitssystem. Obwohl es gut belegte Geschlechterunterschiede bei alkoholbezogenen Störungen gibt, werden diese in den Empfehlungen der S3-Leitlinie „Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen“ bislang nur unzureichend berücksichtigt.

Im Projekt soll die bestehende S3-Leitlinie „Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen“ im Hinblick auf Geschlechteraspekte überarbeitet werden. Dabei sollen geschlechtsspezifische Aspekte konsequent analysiert und integriert werden. Mithilfe evidenzbasierter Empfehlungen soll die aktualisierte S3-Leitlinie die Versorgung bei alkoholbezogenen Störungen verbessern.

Die Überarbeitung der Leitlinie erfolgt gemäß dem Regelwerk der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Zunächst legt eine Leitliniengruppe unter Einbezug der relevanten Fachgebiete die konkreten Ziele und Schlüsselfragen fest. Anschließend wird die wissenschaftliche Literatur systematisch ausgewertet. Auf dieser Basis werden in einer strukturierten Konsensusfindung unter zentraler Beteiligung von Betroffenen geschlechtersensitive Empfehlungen für die Versorgung von Menschen mit alkoholbezogenen Störungen erarbeitet.

Das Projekt wird für eineinhalb Jahre mit insgesamt ca. 107.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall führt die aktualisierte Leitlinie zu einer besseren geschlechtersensitiven Diagnostik und Behandlung von Personen mit alkoholbezogenen Störungen. Dadurch können die Krankheitslast verringert, die Lebensqualität der Betroffenen gesteigert und Kosten im Gesundheitssystem eingespart werden.

Themenfelder: Versorgungsforschung zu Leitlinien, Entwicklung und Weiterentwicklung von Leitlinien für die Versorgung bei häufigeren Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte

Sitz des Antragstellers: Baden-Württemberg

Laufzeit: 10/2025 – 03/2027

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01VSF25004

Kontakt

Prof. Dr. Bernd Lenz
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim
Quadrat J 5
68159 Mannheim
+49 621 1703-3522
bernd.lenz@zi-mannheim.de