LL-PädNTx – S3-Leitlinie Immunsuppression nach pädiatrischer Nierentransplantation

Projektbeschreibung

Mehr als 8.500 Menschen stehen in Deutschland auf der Warteliste für eine Organtransplantation. Im Jahr 2021 warteten allein 2.653 Patientinnen und Patienten auf die Übertragung einer Niere, davon 3,8 Prozent Kinder. Das transplantierte Organ trägt wesentlich zur Lebensverlängerung bei und je gesünder es ist, umso geringer ist auch der Bedarf an ergänzenden Therapien wie der Dialyse. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen verringert die Dialyse die Lebenserwartung und -qualität nach einer Organspende deutlich. Daher ist es hier besonders notwendig, ein Transplantatversagen durch Abstoßungsreaktionen des Körpers zu verhindern. Aktuell bestehen in Deutschland nur allgemeine Empfehlungen zu einer solchen immunsuppressiven Therapie bei Kindern nach Nierentransplantation. Diese beruhen aber nicht auf wissenschaftlichen Nachweisen und stellen nicht den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung dar.

Um diese Lücke zu schließen, wird im Projekt LL-PädNTx eine neue S3-Leitlinie zur Immunsuppression nach pädiatrischer Nierentransplantation entwickelt. Ziel ist, die Funktionsfähigkeit des Transplantats und damit auch die Lebensdauer der Betroffenen zu verlängern. Nach einer umfassenden Literaturrecherche zu Schlüsselfragen der Transplantationstherapie formuliert das Team Empfehlungen für die Leitlinie. Patientinnen und Patienten sowie Fachärztinnen und Fachärzte für pädiatrische Nephrologie entwickeln daraus in mehreren Konsensuskonferenzen die endgültige Fassung für die neue Leitlinie. Zusätzlich wird eine laienverständliche Version der Leitlinie mit einem besonderen Fokus auf den Alltag der Betroffenen erstellt. Das Projekt wird für zwei Jahre mit insgesamt 164.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall ermöglicht die neue Leitlinie, nach einer Nierentransplantation das übertragene Organ länger gesund zu erhalten und damit auch das Leben junger Menschen langfristig zu schützen. Das würde die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern. Zudem ließen sich Dialysekosten einsparen.

Themenfelder: Versorgungsforschung zu Leitlinien, Versorgung von Zielgruppen mit besonderen Bedürfnissen (z. B. Kinder, Jugendliche, ältere und/oder pflegebedürftige Menschen, genderspezifische Besonderheiten, Menschen mit Behinderungen, ethische Aspekte)

Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Lars Pape
Universitätsklinikum Essen
Kinderklinik II
Hufelandstraße 55
45147 Essen
+49 201 7233810
Lars.Pape@uk-essen.de