LYSED – Analyse von Zusammenhängen zwischen sozioökonomischer Benachteiligung, Komorbiditäten und deren Auswirkung auf Lymphom-Patient:innen

Projektbeschreibung

Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) sind eine häufige und heterogene Gruppe von Krebserkrankungen des Lymphsystems. In Deutschland sind jährlich bis zu 20.000 Menschen davon betroffen. Trotz innovativer Therapien und teilweise beachtlicher Behandlungserfolge erreichen 30 bis 40 Prozent der Betroffenen keine Heilung. Es gibt Hinweise darauf, dass sozioökonomische Benachteiligungen, wie ein begrenzter Zugang zu teuren Behandlungen und mangelnde soziale Unterstützung, das Überleben beeinträchtigen könnten.

Hier setzt das Projekt LYSED an. Die Forschenden untersuchen den Einfluss des sozioökonomischen Status und weiterer nichtbiologischer Faktoren auf das Überleben von Menschen mit NHL. Dazu vergleichen sie Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichen Lebensbedingungen, beispielsweise mit unterschiedlichem Einkommen oder Bildungsniveau. Das Ziel besteht darin, Risiken besser zu verstehen und Versorgungslücken zu schließen.

Für ihre Untersuchungen verknüpfen die Forschenden bundesweite Gesundheitsdaten aus Krebsregistern mit Informationen zum gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeld der Betroffenen. Auf dieser Basis bilden sie Vergleichsgruppen mit unterschiedlichem sozioökonomischen Hintergrund, deren Sterblichkeit mithilfe statistischer Verfahren ausgewertet wird. Das Projektteam untersucht, inwiefern bestimmte Faktoren und regionale Besonderheiten mit dem Überleben zusammenhängen. Darüber hinaus analysiert es den Einfluss von Begleiterkrankungen auf die Prognose.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 950.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall weisen die Ergebnisse auf bestehende Ungleichheiten in der NHL-Therapie hin. Langfristig können auf dieser Grundlage Behandlungskonzepte und Versorgungsstrukturen so angepasst werden, dass Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichen sozioökonomischen Voraussetzungen gezielter unterstützt werden können. Dadurch verbessern sich die Heilungschancen und die Lebensqualität der Betroffenen.

Konsortialpartner

DAK-Gesundheit, Robert Koch-Institut

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Hamburg

Laufzeit: 01/2026 – 12/2028

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01VSF25057

Kontakt

Dr. Susanne Ghandili
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
II. Medizinische Klinik und Poliklinik, Klinik für Onkologie, Hämatologie und Knochenmarktransplantation mit der Sektion Pneumologie
Martinistraße 52
20246 Hamburg
s.ghandili@uke.de