MEMAPS – Chronische Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen – multidimensionales Ergebnisqualitätsmaß und praxistaugliche Stratifizierungsstrategie

Projektbeschreibung

Etwa die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in Deutschland berichten über wiederkehrende Schmerzen. Bei einem Großteil der Betroffenen stellt dies kein medizinisches Problem dar. Dennoch nehmen viele in dieser Gruppe medizinische Leistungen in Anspruch. Etwa fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen entwickeln starke Schmerzen, die sie körperlich und emotional stark einschränken. Zurzeit existiert noch kein Messinstrument speziell für Kinder und Jugendliche, mit dem das gesamte Ausmaß der Schmerzen umfassend abgebildet werden kann. So ein sogenanntes Ergebnisqualitätsmaß ist jedoch wichtig, um die Wirksamkeit der Behandlung chronisch-funktioneller Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen zu erfassen. Es kann darüber hinaus auch in klinischen Studien zum Einsatz kommen, die zu dieser Thematik dringend gebraucht werden.

Ein solches Ergebnisqualitätsmaß wird in dem Projekt MEMAPS entwickelt. Außerdem setzen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Frage auseinander, ob sich der Krankheitsverlauf mit Hilfe lernender Computermodelle, sogenannter Künstlicher Neuronaler Netzwerke, vorhersagen lässt.

In der Studie werden 1.567 Kinder und Jugendliche aus Schulen und insgesamt 866 Kinder, die sich mit Schmerzen beim Kinderarzt oder am Deutschen Kinderschmerzzentrum vorstellen, zu drei Zeitpunkten mit dem entwickelten Instrument befragt. Dabei wird untersucht, wie gut das Instrument anzuwenden ist, ob es zuverlässige Messergebnisse liefert und Änderungen im Schmerzempfinden genau erfasst. Außerdem soll untersucht werden, ob die so erfassten unterschiedlichen Krankheitsverläufe durch ein lernendes Künstliches Neuronales Netzwerk vorhergesagt werden können. Das Projekt wird für 46 Monate mit insgesamt ca. 867.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann das neu entwickelte Instrument in international vergleichbaren Wirksamkeitsstudien eingesetzt werden, die zu einer Verbesserung der Versorgung chronisch schmerzkranker Kinder führen. Das praxistaugliche Künstliche Neuronale Netzwerk kann Kinderärzten zur Verfügung gestellt werden, um die Wahl einer angemessenen Therapie zu erleichtern. Dies kann dazu beitragen, Kosten im Gesundheitssystem einzusparen und den Kindern und Jugendlichen unangenehme Behandlungserfahrungen aufgrund unpassender Therapien zu ersparen.

Konsortialpartner

Techniker Krankenkasse

Themenfeld: Messung der Ergebnisqualität

Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen

Status: beendet

Kontakt

Prof. Dr. Boris Zernikow
Universität Witten/Herdecke,
Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln
Deutsches Kinderschmerzzentrum
Dr.-Friedrich-Steiner-Str. 5
45711 Datteln
+49 2363 975187
b.zernikow@kinderklinik-datteln.de