Mo2Regio – Sektorenübergreifendes Monitoring und Modellierung der regionalen Gesundheitsversorgung

Projektbeschreibung

In den verschiedenen Regionen Deutschlands bestehen zum Teil große Unterschiede in den Sozialstrukturen und der demographischen Entwicklung, aber auch in der Häufigkeit des Auftretens bestimmter Erkrankungen und den medizinischen Angeboten. Um allen Menschen unabhängig vom Wohnort möglichst ähnliche Chancen auf eine gute Gesundheit und den Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung zu geben, sollten die Planung und Umsetzung der bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung regionale Besonderheiten gezielt berücksichtigen. Dies kann dazu beitragen, potentielle Über-, Unter- und Fehlversorgung zu vermeiden.

Im Modellgebiet Sachsen bauen die Projektpartner eine Infrastruktur auf, die ein auf die jeweilige Region zugeschnittenes, sektorenübergreifendes Versorgungsmonitoring ermöglicht. Es beruht auf umfangreichen medizinischen Versorgungsdaten und wird damit eine wesentliche Grundlage für die Planung und Steuerung der Gesundheitsversorgung in der ausgewählten Region bilden.

Hierzu erarbeitet das ProjektMo2Regio gemeinsam mit relevanten Akteuren beispielhaft für die beiden Themen Kindergesundheit und Demenz zunächst Versorgungsziele und Bemessungskriterien in Form von Versorgungsindikatoren. Darauf aufbauend werden Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherungen, Daten von statistischen Ämtern, aus Registern und Befragungen gesammelt, um die regionale Gesundheitsversorgung über die verschiedenen medizinischen Bereiche hinweg auf einer digitalen Plattform abzubilden. Mit mathematischen Rechenverfahren werden dann durch Vorhersagen Entwicklungsrisiken und Steuerungspotenziale aufgezeigt. Auf dieser Grundlage werden gemeinsam mit den gesundheitspolitischen Akteuren vor Ort die wichtigsten Handlungsempfehlungen abgeleitet, um so auf eine regional passende und bedarfsgerechte Steuerung der medizinischen Versorgung hinzuwirken. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. zwei Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall können die Erkenntnisse, entwickelten Anwendungen und abgeleiteten Handlungsempfehlungen auf andere Regionen und/oder Versorgungsbereiche übertragen werden und so zu einer gerechten, evidenzbasierten und transparenten Gesundheitsversorgung beitragen.

Konsortialpartner

Technische Universität München, Universität Leipzig, WIG2 - Wissenschaftliches Institut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung GmbH

Themenfeld: Schwerpunkt: Regionale Gesundheitsversorgung

Sitz des Antragstellers: Sachsen

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Jochen Schmitt
Technische Universität Dresden
Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung
Fetscherstraße 74
01307 Dresden
+49 351 4586495
jochen.schmitt@ukdd.de