MULTImprove – Aktualisierung und Umwandlung in eine „Living Guideline" der Leitlinie Multimorbidität der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Projektbeschreibung

Patientinnen und Patienten, die an mehreren chronischen Erkrankungen gleichzeitig leiden (sogenannte Multimorbidität), weisen einen komplexen und besonderen Versorgungsbedarf auf. Dies stellt eine Herausforderung für die Hausärztinnen und Hausärzte dar, die primär angesprochen werden und die Versorgung koordinieren. Die in 2017 veröffentlichte S3-Leitlinie „Multimorbidität“ unterstützt Hausärztinnen und Hausärzte dabei, gemeinsam mit den Betroffenen die richtigen Behandlungs-prioritäten zu setzen und gleichzeitig das übergreifende Krankheitsmanagement im Blick zu behalten.

Ziel des Projekts ist es, diese Leitlinie zu aktualisieren und in eine sogenannte „Living Guideline“ zu überführen, die durch regelmäßige jährliche Überprüfungen kontinuierlich aktuell gehalten werden soll. Neben einem interdisziplinären Team aus den relevanten Fachgebieten wird auch eine Patientenvertretung an der Aktualisierung der Leitlinie mitwirken. Das methodische Vorgehen entspricht dem Regelwerk der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen und Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Hierzu werden zunächst Ziele und Schlüsselfragen festgelegt. Danach folgen eine systematische Recherche, Bewertung und Zusammenfassung der wissenschaftlichen Literatur sowie vorhandener Leitlinien. Auf dieser Grundlage werden aktualisierte Empfehlungen erarbeitet, die Leitliniendokumente angepasst und in einem Konsensverfahren abgestimmt. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 300.000 Euro gefördert.

Die aktualisierte Leitlinie soll dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, Autonomie und Selbstbestimmung bestmöglich zu erhalten, die Patientensicherheit zu erhöhen und die Versorgung von multimorbiden Patientinnen und Patienten zu optimieren.

Themenfelder: Versorgungsforschung zu Leitlinien, Versorgung bei häufigeren Erkrankungen, Behandlung von Risikofaktoren für nicht-übertragbare Krankheiten, Multimorbidität und Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) in der Versorgung

Sitz des Antragstellers: Hamburg

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Martin Scherer
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin
Martinistraße 52
20246 Hamburg
+49 40 7410 52400
m.scherer@uke.de