OMEN – Abschätzung individueller Krebsrisiken: Entwicklung und Bewertung von Prädikti-onsmodellen mittels Krankenkassendaten

Projektbeschreibung

Der demografische Wandel, also die Alterung der Bevölkerung, hat einen großen Einfluss auf die Zahl der Krebserkrankungen. Da Menschen immer älter werden und die Zahl der älteren Menschen steigt, nimmt auch die Zahl der Krebserkrankungen zu. Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa eine halbe Million Menschen an Krebs, mit steigender Tendenz. Auch weltweit nehmen die Krebserkrankungen zu. Daher sind Maßnahmen zur Vermeidung oder ein frühzeitiges Erkennen der Erkrankung unerlässlich. Das Gesundheitsdatennutzungsgesetz ermöglicht es mittlerweile, individuelle Gesundheitsrisiken anhand von Krankenkassendaten abzuschätzen und Versicherte auf ein mögliches Risiko hinzuweisen. So können Versicherte beispielsweise gezielt auf Präventionsangebote oder Krebsfrüherkennung aufmerksam gemacht werden.

Das Projekt OMEN zielt darauf ab, ein Prädiktionsmodell zur Vorhersage und Bewertung individueller Krebsrisiken auf der Basis von Krankenkassendaten – unter anderem mittels KI-Methoden – zu entwickeln, zu validieren und hinsichtlich seiner Vorhersagekraft zu bewerten. Hierzu werden Daten gesetzlicher Krankenkassen aus den Jahren 2004 bis 2022 genutzt, die etwa 20 % der Bevölkerung in Deutschland abdecken. Anhand dieser Daten werden Prädiktionsmodelle für die Trainings- und Testphase erstellt und validiert. Zudem wird durch Fokusgruppen bei Versicherten und Interviews mit Versorgern die Akzeptanz zur individuellen Krebsrisikoermittlung und Informationsweitergabe ermittelt. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengeführt und die Vorhersagekraft und Akzeptanz von Krankenkassendaten für das Auftreten von Krebserkrankungen ermittelt.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,1 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall könnte das Projekt dazu beitragen, ein Modell zu entwickeln, mit dem Menschen mit einem erhöhten Risiko für Krebserkrankungen frühzeitig identifiziert werden können. Diese Personen könnten dann passgenaue Informationen über die Möglichkeiten der Krebsprävention und -früherkennung erhalten.

Konsortialpartner

Deutsche Krebsgesellschaft e. V., Techniker Krankenkasse

Themenfeld: Algorithmen für die Erkennung gesundheitlicher Risiken auf der Basis von Sekundärdaten

Sitz des Antragstellers: Bremen

Laufzeit: 01/2026 – 12/2028

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01VSF25041

Kontakt

Prof. Dr. Ulrike Haug
Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS GmbH
Klinische Epidemiologie
Achterstraße 30
28359 Bremen
+49 421 218-56862
haug@leibniz-bips.de