OpenNOTES – Online-Zugang zu klinischen Behandlungsnotizen für ambulant versorgte Patient:innen

Projektbeschreibung

In immer mehr Ländern können Patientinnen und Patienten über Online-Portale Einblick in die individuellen Dokumentationen ihres Arztbesuchs nehmen. Internationale Studien zeigen, dass diese sogenannten Open Notes positive Effekte haben können: So werden unter anderem Therapievorgaben besser eingehalten und das Krankheitsmanagement optimiert. In Deutschland gibt es dieses Angebot noch nicht, eine solche Dokumentation könnte aber zukünftig mit der elektronischen Patientenakte verknüpft bzw. in diese integriert werden.

Das Projektteam OpenNOTES untersucht erstmals für Deutschland, ob sich ein Zugang zu Open Notes in der ambulanten ärztlichen Behandlung positiv auf das Patientenverhalten auswirkt. Zudem wollen die Forschenden analysieren, wie Open Notes in der Regelversorgung allgemein verständlich verfasst werden müssten und zum Einsatz kommen können. Um das Verhalten von Patientinnen und Patienten zu untersuchen, erhalten Studienteilnehmende über ein Patientenportal für einen Zeitraum von ca. zwölf Monaten Zugang zu den ärztlichen Behandlungsnotizen. Es wird beispielsweise erhoben, wie die wahrgenommene Patientenzufriedenheit war, wie die Arzt-Patient-Beziehung beschrieben wird und welche Hürden es bei der Nutzung gab. Parallel prüfen die Forschenden, ob Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI) die behandelnden Ärztinnen und Ärzte darin unterstützen können, ihre Behandlungsnotizen in einer patientenorientierten und laienverständlichen Sprache zu formulieren. Abschließend wird erforscht, inwiefern Open Notes in der Gesundheitsdatenstruktur in Deutschland implementiert werden könnten.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,5 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall erhalten Patientinnen und Patienten einen einfachen digitalen Zugang zu verständlich aufbereiteten Informationen über ihren aktuellen Krankheitsfall. Dies würde ihre Fähigkeit fördern, selbstständiger und selbstbestimmter mit ihrer Krankheit und den ärztlichen Therapieempfehlungen umzugehen.

Konsortialpartner

Krankenhaus und Poliklinik Rüdersdorf GmbH, Technische Hochschule Brandenburg, Universität zu Köln

Themenfeld: Patient-Empowerment

Sitz des Antragstellers: Brandenburg

Status: laufend

Kontakt

Dr. Julian Schwarz
Medizinische Hochschule Brandenburg CAMPUS GmbH
Zentrum für Versorgungsforschung Brandenburg (ZVF-BB)
Seebad 82/83
15562 Rüdersdorf bei Berlin
+49 33638 83501
julian.schwarz@mhb-fontane.de