Opti-AMTS – Analgetika bei Schwangeren und Stillenden: Barrierearme digitale Informationsvermittlung zur Optimierung der Arzneimitteltherapiesicherheit
Projektbeschreibung
Auch in Schwangerschaft und Stillzeit machen chronische Vorerkrankungen, akute Krankheiten oder Schmerzen oftmals eine medikamentöse Behandlung erforderlich. Die Einnahme von Arzneimitteln in dieser Lebensphase ist häufig mit Unsicherheiten verbunden. So dürfen viele Medikamente während dieser Zeit nicht oder nur eingeschränkt eingenommen werden, um das ungeborene bzw. neugeborene Kind nicht zu gefährden.
Das Internetportal embryotox.de informiert auf Basis wissenschaftlicher Daten unabhängig über die Verträglichkeit und Risiken von mehr als 400 Arzneimitteln während Schwangerschaft und Stillzeit. Zudem bietet es Informationen zu häufigen Erkrankungen und deren Behandlung während dieser Zeit. Das Portal wurde ursprünglich für medizinisches Fachpersonal konzipiert. Das durch den Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss geförderte Projekt Embryotox zeigte, dass das Internetportal embryotox.de auch von sehr vielen Patientinnen, vor allem mit hohem Bildungsniveau, genutzt wird und als sehr hilfreich bewertet wird. Es wurden jedoch auch Nutzungsbarrieren identifiziert, die eine Informationsvermittlung erschweren.
Ziel von „Opti-AMTS“ ist es daher, die Verständlichkeit der Informationen zu optimieren und den Nutzerkreis zu erweitern. Zu diesem Zweck werden die digitalen Gesundheitsinformationen zu gebräuchlichen Schmerzmitteln (sogenannte Analgetika) und Schmerzerkrankungen in Zusammenarbeit mit weiteren Expertinnen und Experten sowie Patientinnen und Patienten aktualisiert und überarbeitet. Darüber hinaus sollen Informationen zu zusätzlichen Arzneimitteln und Erkrankungen in diesem Bereich ergänzt werden. Im Anschluss wird eine Online-Befragung der Nutzerinnen und Nutzer durchgeführt, um die Darstellung der Informationen zu evaluieren. Dabei wird unter anderem analysiert, ob sich die Verständlichkeit der Informationen verbessert hat und ob die gesuchten Informationen häufiger gefunden und breiter genutzt werden, beispielsweise von Patientinnen mit niedrigerem Bildungsniveau.
Das Projekt wird für zweieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 570.000 Euro gefördert.
Eine zielgruppengerechte Vermittlung von Fachinformationen erleichtert die Kommunikation zwischen Ärztin/Arzt und Patientin und stärkt so die gemeinsame Entscheidungsfindung. Im Erfolgsfall tragen die Ergebnisse dazu bei, die Sicherheit von Arzneimitteltherapien in Schwangerschaft und Stillzeit zu erhöhen.
Themenfeld: Themenoffen
Sitz des Antragstellers: Berlin
Laufzeit: 10/2025 – 03/2028
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF25059
Kontakt
Dr. Marlies Onken
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie
Charitéplatz 1
10117 Berlin
+49 30 450 525702
marlies.onken@charite.de