ParkProTrain – Individualisiertes Trainingsprogramm für Parkinson-Patienten

Projektbeschreibung

Parkinson ist eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankung in Deutschland. Erkrankte Personen sind in ihrem Alltag und ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt. Neben dem gravierenden körperlichen und psychischen Leid für die Betroffenen belastet die Krankheit das deutsche Gesundheitssystem mit jährlichen Gesamtkosten von etwa 2,8 Milliarden Euro enorm. Ein Großteil dieser Kosten entsteht durch die stationäre Behandlung, die sogenannte Parkinson-Komplexbehandlung (PKB). Hier werden die Patienten in drei Wochen medikamentös eingestellt, unterstützt durch verschiedene Therapien wie Physio-, Ergo-, Sprach-, Musik- und Sporttherapie.

Im Projekt ParkProTrain wird ein tabletbasiertes Trainingsprogramm während und nach der stationären PKB eingeführt. Es unterstützt Parkinson-Patienten dabei, die in der PKB erlernten körperlich-aktivierenden Übungen unter Anleitung und mit regelmäßigen Anpassungen eigenständig dauerhaft im häuslichen Alltag weiterzuführen. Das Trainingsprogramm für die Patienten wird als Tablet-Applikation entwickelt. Es enthält parkinsonspezifische Übungen, beispielsweise alle wichtigen Formen von Bewegungsübungen wie Ausdauer, Kraft und Gleichgewicht sowie weitere körperliche Aktivitäten wie Nordic Walking, Tai Chi oder Tanzen. Alle Übungen sind durch Bilder und Videos anschaulich angeleitet. Parkinson-Patienten, die dieses Programm bis zu neun Monate nach der stationären Behandlung anwenden, werden verglichen mit Parkinson Patienten, die die bisherige Standardversorgung erhalten. Während der Studie wird auch untersucht, ob das Programm als neue Versorgungsform umsetzbar wäre, wie es im Durchschnitt umgesetzt wird und wie die Akzeptanz bei den Erkrankten einzuschätzen ist. Dafür werden Patienten und die behandelnden Physiotherapeuten zu drei Zeitpunkten telefonisch befragt. Das Projekt wird für 37 Monate mit insgesamt ca. 700.00 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall können durch einen Einsatz des tabletbasierten Trainingsprogramms die Lebensqualität und die soziale Teilhabe gesteigert sowie das Voranschreiten der Krankheitssymptome verzögert werden.

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Schleswig-Holstein

Status: beendet

Kontakt

Dr. Ruth Deck
Universität Lübeck
Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie
Ratzeburger Allee 160
23538 Lübeck
0049 451 500 51211
ruth.deck@uksh.de