PAV – Patientensicherheit in der Ambulanten Versorgung

Projektbeschreibung

Sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich treten immer wieder unerwünschte, patientensicherheits-relevante Ereignisse (PSI) auf. Im stationären Bereich gibt es hierzu eine Vielzahl an Studien. Dagegen ist in der ambulanten Versorgung unklar, wie häufig PSI auftreten, bei welchen Fachrichtungen diese stattfinden und ob Patienten diese an die Behandler rückmelden. Auch ist nicht bekannt, ob bestimmte Faktoren, etwa Alter, Geschlecht oder Grunderkrankungen, das Auftreten von PSI im ambulanten Bereich begünstigen.

Ziel des Projekts PAV ist es, auf der Basis eines neu entwickelten Befragungsinstruments die Häufigkeit, Verteilung und Determinanten von PSI sowie das Rückmeldeverhalten von Betroffenen in der ambulanten Versorgung zu analysieren. Das Befragungsinstrument wird anhand einer Literaturrecherche und Interviews mit Bürgern und Behandelnden entwickelt. Zur PSI-Häufigkeitserfassung wird eine bundesweite, repräsentative Bevölkerungsstichprobe von 10.000 Bürgern über 40 Jahre per computer-unterstützten Telefoninterviews befragt. Dabei werden sowohl selbst erlebte als auch die PSI von Angehörigen über 40 Jahren erfasst. Hierdurch wird sichergestellt, dass Ereignisse, die zu Todesfällen oder einem langfristigen stationären Aufenthalt geführt haben, ebenfalls berücksichtigt werden. Das Projekt wird für zwei Jahre mit ca. 479.000 Euro gefördert.

Die Erkenntnisse der Studie sollen dabei helfen, Versorgungssituationen und Patientengruppen mit besonderem Gefährdungspotenzial sowie Defizite bei der Rückkopplung von PSI zu erkennen. Dadurch können gezielt Maßnahmen etabliert werden, um PSI im ambulanten Sektor zu vermeiden. Dies soll langfristig die Patientensicherheit und damit die Qualität der Versorgung verbessern.

Konsortialpartner

Ruhr-Universität Bochum

Themenfeld: Weiterentwicklung der Qualitätssicherung und/oder Patientensicherheit in der Versorgung

Sitz des Antragstellers: Hessen

Laufzeit: 07/2017 – 06/2019

Status: beendet

Förderkennzeichen: 01VSF16015

Kontakt

Prof. Dr. Max Geraedts
Philipps-Universität Marburg
Institut für Versorgungsforschung und Klinische Epidemiologie
Karl-von-Frisch-Straße 4
35043 Marburg
0049 6421 2866243
geraedts@uni-marburg.de