PEB-L – Potenziale von Eigenübungsprogrammen und Selbstmanagement bei an Brustkrebs erkrankten Patient:innen mit sekundärem Lymphödem
Projektbeschreibung
In Deutschland erkranken jährlich etwa 700 Männer und 70.000 Frauen an Brustkrebs. In den ersten zwei Jahren nach der Diagnose bzw. Behandlung entwickeln etwa 20 Prozent der Betroffenen ein brustkrebsbedingtes sekundäres Lymphödem (BSL). Dabei sammelt sich übermäßig viel Gewebsflüssigkeit (Lymphe) an, was zu Schwellungen in den Armen führt. Die Betroffenen leiden häufig unter Schmerzen, einem Schwere- und Engegefühl, Funktionseinschränkungen sowie psychosozialen Belastungen.
Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie wird als Behandlungsstandard für das BSL empfohlen. Sie besteht aus mehreren Komponenten. Neben der manuellen Lymphdrainage liegen insbesondere die Kompressionsbehandlung, die Hautpflege und die Durchführung von Eigenübungen in der Selbstverantwortung der Betroffenen. Es ist jedoch bisher wenig untersucht, ob die Förderung des Selbstmanagements und die Durchführung von Eigenübungen in der ambulanten Versorgung des BSL in Deutschland angemessen umgesetzt werden.
Ziel von PEB-L ist es daher, diese Wissenslücke zu schließen und Handlungsempfehlungen zu formulieren. Hierzu wird der Status quo der Verordnungs- und Versorgungspraxis anhand einer Analyse von Routinedaten gesetzlicher Krankenkassen und einer Befragung von Physiotherapeutinnen und -therapeuten untersucht. Zudem werden Patientinnen und Patienten zu ihrem Umgang mit dem BSL sowie ihren Behandlungspräferenzen befragt, um fördernde und hemmende Faktoren für eine adäquate Versorgung und Umsetzung von Eigenübungen zu erfassen. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse werden unter Einbindung von Betroffenen und relevanten Fachexpertisen Handlungsempfehlungen entwickelt, um die Anleitung und Durchführung von Eigenübungen sowie das Selbstmanagement zu stärken.
Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,4 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall tragen die Erkenntnisse dazu bei, die Heilmittelversorgung des BSL patientenzentrierter, effizienter und bedarfsgerechter zu gestalten.
Konsortialpartner
DAK-Gesundheit, Hochschule Bochum, Techniker Krankenkasse
Themenfeld: Effektivere und effizientere Heilmittelversorgung durch gezielten Einsatz von Eigenübungsprogrammen
Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen
Laufzeit: 01/2026 – 12/2028
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF25035
Kontakt
Prof. Dr. Nadine Scholten
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Universitätsklinikum Bonn, Forschungsstelle für Gesundheitskommunikation und Versorgungsforschung
Venusberg-Campus 1
53127 Bonn
+49 228 28752500
nadine.scholten@ukbonn.de