PEF-Adjuvant – Partizipative Entscheidungsfindung (PEF) zur adjuvanten Systemtherapie beim Melanom – multizentrische, prospektive Prä-Post-Implementierungsstudie

Projektbeschreibung

Die Zahl der Fälle von schwarzem Hautkrebs (Melanom) steigt stetig an und ist für mehr als 90 Prozent der Todesfälle durch Hautkrebs in Deutschland verantwortlich. Patientinnen und Patienten mit schwarzem Hautkrebs im mittleren Stadium (Melanom Stadium IIB/C oder III) stehen nach der Operation vor der Entscheidung für oder gegen eine unterstützende (adjuvante) Systemtherapie. Eine schwierige Entscheidung: Die Behandlung kann das Rückfallrisiko senken, kann aber auch zu erheblichen Nebenwirkungen führen. Viele Patientinnen und Patienten fühlen sich bei dieser Abwägung unsicher und unzureichend unterstützt.

Das Projekt PEF-Adjuvant will das ändern – mit dem Ziel, Patientinnen und Patienten aktiv und strukturiert in die Entscheidungsfindung einzubeziehen („Partizipative Entscheidungsfindung“ kurz: PEF). Hierzu entwickeln die Projektbeteiligten eine  Intervention, bestehend aus drei Bausteinen. Diese besteht aus einem strukturierten PEF-Training für Ärztinnen und Ärzte, einem Aktivierungsflyer für Patientinnen und Patienten sowie einer digitalen Entscheidungshilfe mit Erklärvideos, Grafiken und interaktiven Inhalten, jeweils abgestimmt auf das Stadium und den Mutationsstatus des Hautkrebses.

In einer multizentrischen Studie an sechs Hautkrebszentren wird die Inanspruchnahme und Wirkung der Maßnahmen untersucht. Erfasst werden neben medizinischen Verläufen und Lebensqualität auch psychologische Aspekte wie Unsicherheit, Bedauern und Beteiligung. Zusätzlich werden Interviews mit Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzten durchgeführt, um Erfahrungen und Haltungen im Detail zu verstehen.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 990.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall schließt das Projekt eine Versorgungslücke, da es bisher keine Entscheidungshilfe für diese Patientengruppe im deutschsprachigen Raum gibt. Durch verbesserte Gesprächsführung und informierte Entscheidungen sollen Über- und Unterversorgung reduziert werden. Langfristig kann dies zu einer höheren Patientenzufriedenheit, Therapieadhärenz und effizienterer Ressourcennutzung beitragen. Die Entscheidungshilfe wird nach Projektabschluss online frei zur Verfügung stehen.

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Baden-Württemberg

Laufzeit: 09/2025 – 08/2028

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01VSF25061

Kontakt

Prof. Dr. Christiane Bieber
Universitätsklinikum Heidelberg
Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik
Thibautstraße 4
69115 Heidelberg
+49 6221 5638657
Christiane.Bieber@med.uni-heidelberg.de