PERSPECTS – Nutzerperspektiven zur Einführung der elektronischen Patientenakte: eine Mixed-Methods Studie
Projektbeschreibung
Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) wurde ein wichtiger Schritt zur Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems getan. Mithilfe der ePA können Patientinnen und Patienten ihre medizinischen Daten sicher und zentral abrufen und verwalten. Dadurch wird eine bessere Kommunikation zwischen Patientinnen und Patienten sowie Gesundheitsfachkräften ermöglicht, die Datensicherheit verbessert und die medizinische Versorgung effizienter organisiert.
Obwohl in Gesellschaft, Politik und Wissenschaft große Einigkeit über die Vorteile der ePA besteht, bleiben Nutzung und Akzeptanz bislang weit hinter den Erwartungen zurück. Ziel des Projekts ist es daher herauszufinden, wo und bei welchen Anlässen die Menschen den persönlichen Nutzen der ePA erfahren, wie sich ihre Erfahrungen im Zeitverlauf verändern und welche Barrieren sie wahrnehmen.
Hierzu werden zunächst Nutzergruppen etabliert, in denen die unterschiedlichen Perspektiven von Nutzern und Nicht-Nutzern der ePA erfasst werden. Dabei sollen Aspekte berücksichtigt werden, die über das technische Verständnis und die digitalen Voraussetzungen hinausgehen. In den Nutzergruppen werden Bewertungskriterien festgelegt und Ergebnisse aus Interviews und schriftlichen Befragungen diskutiert. Dies erfolgt in Form von Workshops und Fokusgruppen. Sowohl die Einzelinterviews als auch die Befragungen werden zu einem späteren Zeitpunkt erneut durchgeführt, um Erkenntnisse über Veränderungen bei der Nutzung im Zeitverlauf zu erhalten. Die Ergebnisse sollen genutzt werden, um den Nutzern zielgerichtete Informationen und Hilfestellungen zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck wird ein sogenannter ePA-Guide erstellt.
Das Projekt wird für dreieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 1,6 Millionen Euro gefördert.
Die Ergebnisse können genutzt werden, um die Nutzbarkeit und Akzeptanz der ePA zu verbessern. Dies kann durch die Ableitung geeigneter Kommunikationsstrategien oder die Anpassung der ePA an die Bedürfnisse der Nutzenden erfolgen.
Konsortialpartner
Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen e. V., AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen, GesundheitsAkademie e. V.
Themenfeld: Begleitforschung zur Einführung der widerspruchsbasierten elektronischen Patientenakte
Sitz des Antragstellers: Niedersachsen
Laufzeit: 01/2026 – 06/2029
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF25048
Kontakt
Dr. Gabriele Seidel
Medizinische Hochschule Hannover
Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
+49 511 532-8456
Seidel.gabriele@mh-hannover.de