PHArMKid – Praxisnahe Handlungsempfehlungen zur Anwendung und Zubereitung von Medikamenten bei Kindern

Projektbeschreibung

In den vergangenen Jahren wurden auf Ebene der Europäischen Union mehr Medikamente für Kinder und Jugendliche zugelassen. Trotzdem erhalten junge Menschen immer noch häufig Wirkstoffe, die nicht für ihre Altersgruppe zugelassen wurden (Off-Label-Anwendung), und für die es keine Darreichungsform gibt, die eine sichere und zuverlässige Dosierung und Anwendung bei Kindern ermöglichen. Bei der Fortführung der Therapie nach einem stationären Aufenthalt besteht daher für Kinder und Jugendliche und hier insbesondere für Früh- und Neugeborene, sowie Kinder mit komplexen Erkrankungen ein Versorgungsdefizit und damit ein erhebliches Risiko für die Arzneimitteltherapie.

Das Forschungsteam im Projekt PHArMKid widmet sich diesem Versorgungsdefizit, indem es gezielt das medizinische Management an der Schnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Behandlung bzw. in der ambulanten Versorgung von Kindern und Jugendlichen untersucht. Um die Bedarfe zu identifizieren, nutzen sie Daten aus einem Kinderarzneimittelinformationssystem, Krankenkassen-Routinedaten und befragen in einem mehrstufigen Verfahren unterschiedliche Interessensgruppen (Ärzteschaft, Apothekerinnen und Apotheker, Betroffene und Betreuungspersonen). Auf dieser Grundlage erarbeitet das PHArMKid-Team konkrete Handlungsempfehlungen für die Anwendung und Zubereitung von relevanten Arzneimitteln. Im Kern geht es darum, wie die individuelle Zubereitung und sichere Anwendung von Arzneimitteln verbessert werden können. Die Ergebnisse werden den beteiligten Interessensgruppen leicht zugänglich gemacht und flächendeckend in einer Datenbank zur Verfügung gestellt. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,6 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall trägt die geplante Studie wesentlich dazu bei, die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Arzneimitteln und damit den gesamten Versorgungsprozess beim Übergang von der stationären in die ambulante Betreuung zu verbessern.

Konsortialpartner

Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker e. V., Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e. V., Kindernetzwerk e. V., Techniker Krankenkasse

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Bayern

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Antje Neubert
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Universitätsklinikum Erlangen
Lehrstuhl für Kinder- und Jugendmedizin
Loschgestraße 15
91054 Erlangen
+49 9131 8536874
antje.neubert@uk-erlangen.de