PositiveHealth – Entwicklung und Pilotierung eines neuen Dialogs zur Gesundheitsförderung in der Primärversorgung
Projektbeschreibung
Wer gesundheitsbewusst lebt, kann viele Krankheiten vermeiden, und auch chronisch erkrankte Menschen können von einem gesunden Verhalten profitieren und den Erfolg einer Therapie verbessern. Psychische und soziale Faktoren spielen dabei eine wichtige Rolle. Fast 20 Prozent aller Besuche in hausärztlichen Praxen gelten solchen Anliegen. Internationale Studien zeigen, dass Maßnahmen und Konzepte, die das soziale Umfeld berücksichtigen und die Betroffenen in die Therapie einbeziehen, die Gesundheit von Patientinnen und Patienten fördern können. In Deutschland gibt es diese Konzepte noch nicht.
Das Projektteam Positive Health will ein strukturiertes diagnoseübergreifendes Beratungskonzept für die Erstversorgung erarbeiten, das Patientinnen und Patienten darin unterstützt, sich gesund zu verhalten (Empowerment). Im Mittelpunkt steht dabei, dass die ärztlichen und pflegerischen Fachkräfte ein Netzwerk bilden. Ein Kernteam erfasst und bespricht zunächst die körperlichen, psychosozialen und gesundheitsfördernden Faktoren der jeweiligen Patientinnen und Patienten. Danach wird das gesamte Praxisteam in die Maßnahmen einbezogen. So sollen beispielsweise die Medizinischen Fachangestellten (MFA) Koordinierungs- und Beratungsfunktionen erhalten und regelmäßige Treffen die Arbeitskultur im Team nachhaltig verbessern. Eine Fachkraft (Netzwerk-Assistenz) soll geeignete lokale Programme zur Gesundheitsförderung und/oder digitale Anwendungen identifizieren und die Patientinnen und Patienten entsprechend beraten. Um das Konzept zu erarbeiten, wird das Projektteam in einem mehrschrittigen Entwicklungs- und Evaluierungsprozess dessen Potential und die Umsetzbarkeit analysieren. Dazu gehört eine strukturierte Bedarfserhebung durch Interviews mit Betroffenen, Hausärztinnen und Hausärzten sowie MFA und Sozialarbeitenden.
Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 2,5 Millionen Euro gefördert
Im Erfolgsfall trägt das Beratungskonzept Positive Health dazu bei, dass Patientinnen und Patienten ihr Gesundheitsverhalten nachhaltig verbessern.
Konsortialpartner
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Ruhr-Universität Bochum, Universität zu Köln, Universitätsklinikum Essen, Universitätsklinikum Heidelberg
Themenfeld: Patient-Empowerment
Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen
Laufzeit: 01/2025 – 12/2027
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF24030
Kontakt
Prof. Dr. Achim Mortsiefer
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH
Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung,
Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung
Alfred-Herrhausen-Straße 50
58448 Witten
+49 2302 926 7609
Achim.Mortsiefer@uni-wh.de