PräErKo-25b – Präferenzgerechte Umsetzung der datengestützten Erkennung und Kommunikation individueller Gesundheitsrisiken durch Krankenkassen

Projektbeschreibung

Die gesetzlichen Krankenkassen haben Zugriff auf verschiedenste Arten von Gesundheitsdaten ihrer Versicherten. Dazu gehören beispielsweise Informationen über Diagnosen sowie Abrechnungsdaten für erbrachte Leistungen von Ärztinnen und Ärzten oder Krankenhäusern. Diese umfangreichen Informationen versetzen die Krankenkassen in die Lage, mögliche Gesundheitsrisiken ihrer Versicherten frühzeitig zu erkennen. Das im Jahr 2024 in Kraft getretene Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) erlaubt es den Kranken- und Pflegekassen, datengestützte Auswertungen durchzuführen, um individuelle Gesundheitsrisiken zu identifizieren und ihre Versicherten gezielt darüber zu informieren (siehe § 25b SGB V). Diese neue Möglichkeit geht jedoch mit besonderen Anforderungen einher und birgt auch Herausforderungen und Risiken in der Kommunikation zwischen Krankenkassen und Versicherten.

Ziel des Projekts ist es, die Herausforderungen, Anforderungen und Präferenzen der Beteiligten – insbesondere der Versicherten, aber auch der Ärztinnen und Ärzte sowie der Krankenkassen – für die Umsetzung der datengestützten Erkennung und Kommunikation individueller Gesundheitsrisiken durch die Krankenkassen zu erheben. Zu diesem Zweck werden eine Literaturrecherche sowie Gruppendiskussionen und Einzelinterviews mit Versicherten, Ärztinnen und Ärzten, Krankenkassen und weiteren relevanten Akteuren (wie beispielsweise Kommunikationsexpertinnen und -experten) durchgeführt. Darüber hinaus werden Versicherte schriftlich befragt. Anhand einer Routinedatenanalyse wird eine geeignete Beispielindikation ermittelt und anschließend ein Algorithmus entwickelt und getestet, der Versicherte mit dieser Indikation sowie mit möglichen Gesundheitsrisiken erkennen soll. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse werden, unter Einbindung gesundheitspolitischer Expertinnen und Experten, wie Patientenvertretungen, Ärzteverbände und Krankenkassen, Handlungsempfehlungen formuliert. Diese sollen zur präferenzgerechten Umsetzung der datengestützten Erkennung und Kommunikation individueller Gesundheitsrisiken durch Krankenkassen beitragen.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,2 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann die datengestützte Erkennung von Gesundheitsrisiken in Verbindung mit einer Aufklärung der Versicherten dazu beitragen, frühzeitig therapeutische und präventive Maßnahmen einzuleiten. Diese können das Fortschreiten einer Erkrankung verlangsamen, aufhalten oder die Krankheit sogar heilen.

Konsortialpartner

Techniker Krankenkasse

Themenfeld: Algorithmen für die Erkennung gesundheitlicher Risiken auf der Basis von Sekundärdaten

Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen

Laufzeit: 01/2026 – 12/2028

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01VSF25044

Kontakt

Prof. Dr. Jürgen Wasem
Universität Duisburg-Essen
Lehrstuhl für Medizinmanagement
Thea-Leymann-Straße 9
45127 Essen
+49 201 183-4072
medman-office@medman.uni-due.de