PREV-HPV – Prävention und Evaluation von HPV

Projektbeschreibung

Humane Papillomaviren (HPV) zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen und stehen im Zusammenhang mit der Entstehung verschiedener Krebsarten. Dazu zählt Gebärmutterhalskrebs, der fast ausschließlich durch eine HPV-Infektion verursacht wird. Aber Plattenepithelkarzinome, Vaginal- und Vulvakarzinome sowie Peniskarzinome können auch durch HPV-Infektionen verursacht werden. Eine Impfung bietet einen wichtigen Schutz vor HPV. Sie wird daher für alle Kinder und Jugendlichen im Alter von 9 bis 14 Jahren sowie Nachholimpfungen bis zum 17. Lebensjahr empfohlen.

Deutschland hat sich dem Ziel der Weltgesundheitsorganisation angeschlossen, bis 2030 eine Impfquote von 90% bei 15-jährigen Mädchen zu erreichen und die Impfquote bei 15-jährigen Jungen deutlich zu steigern. Dennoch zeigte sich 2021 eine geringe Impfquote von nur 54% der Mädchen und 27% der Jungen, während gleichzeitig die Zahl der HPV-Infektionen anstieg. Die hohe Prävalenz dieser Infektionen hat nicht nur Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen, sondern verursacht auch hohe Ausgaben bei der Behandlung im Vergleich zu den Kosten für die HPV-Impfung.

Ziel des Projekts PREV-HPV ist es, sozioökonomische, kulturelle, soziale und strukturelle Faktoren mit Mixed-Methods zu identifizieren, welche die Inanspruchnahme von HPV-Impfangeboten beeinflussen. Eltern von Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 17 Jahren sollen zum Zugang und zur Inanspruchnahme von HPV-Präventionsangeboten befragt werden. Ebenso wird die Perspektive der Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte (KJÄ) als Leistungserbringende zu strukturellen Versorgungsbarrieren erhoben. Die bundesweiten Krankenkassendaten werden mit den Primärdaten aus der Elternbefragung verknüpft und damit Impfbarrieren identifiziert sowie regionale Unterschiede festgestellt. In einem abschließenden Workshop mit verschiedenen Expertinnen und Experten, darunter unter anderem KJÄ sowie Eltern, werden Handlungsempfehlungen und konkrete Maßnahmen für einen verbesserten Zugang zu HPV-Präventionsangeboten zur Erhöhung der Impfquote erarbeitet.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,5 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann das Projekt dazu beitragen, Hürden und Hemmnisse im Rahmen der HPV-Impfung zu identifizieren, den Zugang zu HPV-Impfangeboten zu verbessern und die Impfquote zu steigern.

Konsortialpartner

Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e. V., BKK Landesverband Bayern, Universitätsmedizin Greifswald

Themenfeld: Versorgungsforschung zu sexuell übertragbaren Infektionen

Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen

Laufzeit: 01/2026 – 12/2028

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01VSF25016

Kontakt

Laura Kazyska
BVKJ-Service GmbH
Mielenforster Straße 4
51069 Köln
+49 221 68909-46
laura.kazyska@bvkjs.gmbh