RbG – Wissenschaftliche Evaluation eines psychologisch-telemedizinischen Beratungskonzepts zur Raucherentwöhnung bei Patienten mit Gefäßerkrankungen

Projektbeschreibung

Nach wie vor stellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Todesursache Nummer eins in Deutschland dar. Eine der häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Bei einer pAVK treten Durchblutungsstörungen in den Beinen auf, die zur Beeinträchtigung der körperlichen Leistungsfähigkeit, starken Schmerzen und zu Amputationen führen. Rauchen ist der zentrale Risikofaktor für diese Erkrankung: 40 Prozent der im Krankenhaus behandelten pAVK-Patientinnen und -Patienten rauchen. Leider ist ein Großteil dieser Patientinnen und Patienten trotz Amputation einzelner Gliedmaßen oder Katheterinterventionen nicht in der Lage ihre Tabakabhängigkeit zu besiegen.

Das Projekt RbG will genau dieser Patientengruppe durch ein telemedizinisches Tabakentwöhnungsprogramm helfen, ihre Tabakabhängigkeit zu überwinden. Dazu ist ein mehrstufiges Programm gemäß der S3-Leitlinie zur Tabakentwöhnung geplant. Im ersten Schritt ist eine eigens für das Projekt entwickelte, individuelle, psychologisch-medizinische Beratung per Video-Sprechstunde vorgesehen. Sollte diese Beratung keinen Erfolg zeigen, kommen zusätzlich Rauch-Ersatztherapien zur Anwendung, um einen Ausstieg aus der Nikotinsucht zu ermöglichen.

Bei dem Projekt handelt es sich um eine randomisierte Vergleichsstudie mit Interventions- und Kontrollgruppe. Erklärtes Ziel von RbG ist es, die Entwöhnungsquote um mindestens 10 Prozent im Vergleich zur Kontrollgruppe zu steigern. Zusätzlich wird die Intervention gesundheitsökonomisch evaluiert und es werden neuropsychologische, demographische und Persönlichkeitsmerkmale erfasst, die eine Tabakentwöhnung erleichtern oder behindern. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 2,5 Millionen Euro gefördert.

Das Projekt ist eine evidenzbasierte Maßnahme zur Tabakentwöhnung unter langjährigen Rauchern. Im Erfolgsfall stellt die psychologisch-telemedizinische Beratung eine innovative Strategie der Tertiärprävention dar, denn ein Rauchstopp kann medizinische Komplikationen sowie einen frühzeitigen Tod verhindern bzw. hinauszögern.

Konsortialpartner

ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH

Themenfeld: Prävention stärken

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Ute Habel
Universitätsklinikum Aachen
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
+49 241 8085230
uhabel@ukaachen.de