ReGen – Regionale Gesundheitsnetze und -regionen evaluieren und weiterentwickeln

Projektbeschreibung

Im deutschen Gesundheitssystem können Patientinnen und Patienten Haus- und Fachärztinnen und -ärzte sowie medizinische Leistungen uneingeschränkt nach ihren persönlichen Bedarfen und Präferenzen nutzen. Dies kann insbesondere bei der Weitergabe behandlungsrelevanter Informationen zwischen Leistungserbringenden und den unterschiedlichen Versorgungsbereichen zu Herausforderungen führen und zu einer Über- oder Unterversorgung sowie zu Versorgungsbrüchen beitragen. Es gibt bereits Versorgungsmodelle, welche die medizinische Versorgungsqualität steigern sollen. Hierzu zählen beispielsweise Gesundheitsnetze und -regionen. Diese umfassen neben niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten auch Leistungserbringende aus den Bereichen Pflege und Heilmittelerbringung sowie aus Krankenhäusern oder Rehaeinrichtungen.

Im Projekt ReGen werden anerkannte und nicht anerkannte Gesundheitsnetze und -regionen in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein untersucht. Ein Ziel besteht darin, universelle Indikatoren zu entwickeln, welche unter anderem die Kontinuität der Versorgung entlang des Patientenpfads sowie die Koordination zwischen den Behandlern abbilden. Mithilfe einer umfassenden Analyse der Strukturen und Arbeitsweisen der bestehenden Gesundheitsnetze und
-regionen sollen die Bereiche Prävention, Diagnose, Behandlung und Nachsorge für Patientinnen und Patienten besser aufeinander abgestimmt werden. Zu diesem Zweck führen die Forschenden Fragebogenerhebungen und Interviews mit den Leistungserbringenden der verschiedenen Gesundheitsnetze und -regionen durch. So sollen Erkenntnisse zu Erfolgsfaktoren, Qualitätssicherungsmaßnahmen, Übertragbarkeit sowie Ausgestaltung von Verträgen gewonnen werden. In einem quasi-experimentellen Studiendesign werden Gesundheitsnetze und -regionen anschließend mit der Regelversorgung verglichen. Mittels sozialer Netzwerkanalysen wird abschließend die Zusammenarbeit der Ärztinnen und Ärzte sowie weiterer in die Behandlung der Patientinnen und Patienten eingebundener Personen erhoben und zusätzliche Kooperationsmöglichkeiten aufgezeigt.

Das Projekt wird für drei Jahre mit ca. 1,8 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall ermöglicht das entwickelte Indikatorset eine standardisierte Bewertung einer vernetzten Versorgung. Zudem kann das Projekt in der Lage sein, Optimierungspotenziale für die Weiterentwicklung dieser Netzwerke aufzeigen.

Konsortialpartner

AOK Bayern – Die Gesundheitskasse, AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse, BARMER, Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe

Themenfeld: Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren von Gesundheitsnetzwerken

Sitz des Antragstellers: Bayern

Laufzeit: 01/2026 – 12/2028

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01VSF25020

Kontakt

Prof. Dr. Leonie Sundmacher
Technische Universität München
School of Medicine and Health
Fachgebiet für Gesundheitsökonomie
Am Olympiacampus 11
80809 München
+49 89 28924464
sekretariat.sundmacher.chec@mh.tum.de