REVASK – Versorgungsanalyse zur myokardialen Revaskularisationstherapie bei chronischer KHK

Projektbeschreibung

Herzinfarkt und  chronisch verengte Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit – kurz cKHK) sind die häufigsten Todesursachen in Deutschland. Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen unter anderem die Erweiterung der Herzkranzgefäße durch einen Stent per Katheter oder eine Bypassoperation bei geöffnetem Brustkorb, in der die verengte Gefäßstelle überbrückt wird. Gegenwärtig hilft eine unverbindliche „Nationale Versorgungsleitlinie cKHK“ den Ärztinnen und Ärzten zu entscheiden, welche Behandlung bei welchem Schweregrad des Gefäßschadens und möglichen Begleiterkrankungen der Patientinnen und Patienten am besten geeignet ist. Oft sind aber andere Faktoren dafür ausschlaggebend, wie behandelt wird. Unter anderem spielen die Ausstattung oder die Präferenz des jeweiligen Krankenhauses oder der Abteilung, in der die Patientinnen und Patienten aufgenommen wurden, eine Rolle bei der Entscheidung.

Ziel des Projektes REVASK ist es zu untersuchen, ob und inwiefern die Zusammenarbeit von Fachärztinnen und Fachärzten für Kardiologie und für Herzchirurgie in sogenannten Herzteams die Entscheidung zur Therapie beeinflusst. Halten sich die Medizinerinnen und Mediziner eher an die Leitlinie, wenn sie gemeinsam im Team entscheiden?

Im Projekt werden Abrechnungsdaten der Techniker Krankenkasse, der BARMER und der Betriebs- und Innungskrankenkassen sowie Behandlungsdaten, die in Registern der Fachgesellschaften gespeichert sind, analysiert. Darüber hinaus werden Ärztinnen und Ärzten sowie Patientinnen und Patienten befragt, wie die Behandlungsentscheidung getroffen wurde und wie zufrieden beide Seiten mit dem Ergebnis der Behandlung und der Entscheidung sind. Das Projekt wird für 60 Monate mit insgesamt ca. 2,4 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall können durch das Projekt Über-, Unter- und Fehlversorgung der Patientinnen und Patienten vermieden werden, denn es liefert Erkenntnisse zum Stellenwert des Herzteams hinsichtlich der Therapieentscheidung. Dadurch soll perspektivisch die Befolgung der Leitlinie erhöht werden und so das Behandlungsergebnis verbessert werden.

Konsortialpartner

Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG), Stiftung Institut für Herzinfarktforschung (IHF), Pädagogische Hochschule Freiburg (PHFR), Uniklinik Köln, BARMER, Techniker Krankenkasse

Themenfeld: Bedarfsgerechte Versorgung

Sitz des Antragstellers: Berlin

Status: Abschlussbericht wird erstellt

Kontakt

Dr. Jochen Walker
Institut für angewandte Gesundheitsforschung Berlin (InGef)
Spittelmarkt 12
10117 Berlin
+49 30 212336470
jochen.walker@ingef.de