S3-Wochenbett – Erstellung einer S3-Leitlinie: Die Betreuung von Mutter und Kind im Wochenbett

Projektbeschreibung

Die erste Zeit nach der Geburt ist für viele Frauen eine herausfordernde Phase. Im Wochenbett brauchen sie eine besondere Betreuung, um sich körperlich und psychisch von Schwangerschaft und Geburt zu erholen und sich und ihr familiäres Umfeld neu ausrichten zu können. Direkt nach der Geburt wird diese Betreuung vom ärztlichen und pflegerischen Personal in Kliniken übernommen, danach vorrangig von Hebammen. Bei Schwierigkeiten sind niedergelassene Gynäkologinnen und Gynäkologen sowie Kinderärztinnen und -ärzte weitere Ansprechpartner. Eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung der Beteiligten ist wichtig, um eine bestmögliche Versorgung der Wöchnerinnen sicherzustellen. Eine S3-Leitlinie zur Betreuung gesunder Wöchnerinnen mit gesunden Neugeborenen existiert bisher allerdings nicht; Ziel des Projektteams ist es, eine solche Leitlinie zu erarbeiten.

Die Leitlinie soll allen in die Betreuung involvierten Akteurinnen und Akteuren Orientierung für ihre berufliche Tätigkeit bieten. Dies soll dazu beitragen, dass die Wochenbettversorgung dem neuesten Stand der Wissenschaft entspricht und die Gesundheitskompetenz der Wöchnerinnen und ihrer Angehörigen gefördert wird. Die Leitlinie soll helfen, die Eltern-Kind-Bindung zu stärken und mögliche gesundheitliche Risiken und elterliche Überforderungssituationen frühzeitig zu erkennen. So kann rechtzeitig passgenaue Hilfe eingeleitet werden.

Das Projektteam folgt dem Regelwerk der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften (AWMF). Dies beinhaltet eine Zusammenstellung und Bewertung der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse durch Expertinnen und Experten der relevanten Fachgesellschaften sowie die Einbeziehung von Patientenorganisationen.

Das Projekt wird für zweieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 430.000 Euro gefördert.

Die Leitlinie wird einen Beitrag dazu leisten, Wöchnerinnen gezielter und nachhaltiger zu betreuen und Standards für eine interdisziplinäre und interprofessionelle Betreuung vorzugeben.

Konsortialpartner

Private Universität Witten/Herdecke gGmbH, Universitätsklinikum Jena

Themenfelder: Versorgungsforschung zu Leitlinien, Versorgung rund um Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburt

Sitz des Antragstellers: Bayern

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Lena Agel
Technische Hochschule Aschaffenburg
Fakultät Gesundheitswissenschaften
Würzburger Straße 45
63743 Aschaffenburg
+49 6021 4206 - 386
lena.agel@th-ab.de