SEPWISS 2.0 – Impfprävention und sepsisspezifische Notfallkompetenz verbessern – wie die Identifikation von Risikogruppen und ihre zielgruppenspezifische Gesundheitsaufklärung über Krankenkassen gelingen kann

Projektbeschreibung

Eine Sepsis ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der auftritt, wenn die körpereigenen Abwehrreaktionen gegen eine Infektion das eigene Gewebe und die eigenen Organe schädigen. Sepsis zählt weltweit zu den häufigsten Todesursachen – auch in Deutschland. Besonders alte Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen haben ein erhöhtes Risiko, an einer Sepsis zu erkranken. Hauptursachen für eine Sepsis sind Infektionen wie Lungenentzündungen, Grippe oder das Coronavirus. Durch Impfungen gegen diese Krankheiten könnten viele Sepsis-Fälle vermieden werden. Allerdings wissen viele Menschen nicht, dass eine Impfung eine Sepsis verhindern könnte. Oft ist auch nicht bekannt, dass Sepsis eine zeitkritische Erkrankung ist, die schnell erkannt und als Notfall behandelt werden muss.

Ziel des Projekts SEPWISS 2.0 ist eine bessere, risikogruppenspezifische Sepsisaufklärung. Dazu wird ein computergestütztes Verfahren auf Basis von Krankenkassendaten und Daten aus der Nationalen Kohorte (NAKO) Gesundheitsstudie entwickelt, mit dem Risikogruppen für Sepsis in Daten von Krankenkassen identifiziert werden können. Mit diesem Verfahren werden dann in einem Pilotprojekt etwa 5.000 Risikopatientinnen und -patienten für lebensbedrohliche Infektionen unter den Versicherten der BARMER ermittelt und über Sepsisvorbeugung und -früherkennung aufgeklärt. Dazu werden risikogruppenspezifische Informationsmaterialien im Projekt entwickelt. Das Forschungsteam untersucht, ob sich durch die Informationskampagne das Wissen der Teilnehmenden über Sepsis steigern lässt.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,2 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall können Krankenkassen das computergestützte Verfahren und die Materialien zur Sepsisaufklärung für Aufklärungskampagnen nutzen. Das langfristige Ziel besteht darin, die Krankheitslast durch Sepsis zu senken.

Konsortialpartner

BARMER, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Sepsis-Stiftung

Themenfeld: Algorithmen für die Erkennung gesundheitlicher Risiken auf der Basis von Sekundärdaten

Sitz des Antragstellers: Thüringen

Laufzeit: 02/2026 – 01/2029

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01VSF25042

Kontakt

Dr. Carolin Fleischmann-Struzek
Universitätsklinikum Jena
Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene
Stoystraße 3
07743 Jena
+49 3641 9323146
carolin.fleischmann@med.uni-jena.de